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Rosa Maria Haschke

Listenplatz 12

Antworten zu den Fragen zur Umweltpolitik

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Klimaschutz: Für welche Ziele beim Klimaschutz möchten Sie sich einsetzen und mit welchen Mitteln können diese Ziele am besten erreicht werden?

Eines meiner wichtigsten Ziele ist der Erhalt von Großgrün (Bäumen) in der Stadt. Wir fordern einerseits die Einsparung von CO² und sorgen andererseits aber durch das Fällen von Bäumen dafür, dass die natürlichen „Kohlenstoffdioxid-Fresser“ ihren Dienst nicht mehr tun können. Bäume sind Lebewesen. Wer die Fotosynthese nicht ganz vergessen hat, der weiß: Kohlenstoffdioxid (CO2) + Wasser (H2O) werden mit Hilfe von Chlorophyll und Licht zu Glucose (C6H12O6) + Sauerstoff (O2) umgebaut. Seit fünf Jahren kämpfe ich im Stadtrat bei jedem Bauvorhaben um jeden Baum. Einige Erfolge gibt es (siehe Sportplatz am Jenzig), aber noch immer zu wenige (siehe Johannisplatz).

 

Sichere Wege: Was kann die Stadt Jena tun, damit sich Kinder sicherer in der Stadt bewegen können?

Die Fragestellung ist sehr pauschal. Schulwege sind je nach Wohnort, Entfernung und Alter des Kindes sehr unterschiedlich. Hier sind zwei Bereiche zu betrachten: a) die Verantwortung der Stadt und b) die Verantwortung der Eltern. Ein Beispiel sind die Schulwege in Wenigenjena. Hier hat der Ortsteilrat in Zusammenarbeit mit den Schulen und den Elternvertretern einen Katalog aufgestellt, welche Maßnahmen für die Verbesserung der Schulwege erforderlich sind, und diesen Katalog mit der Verwaltung schrittweise abgearbeitet. Das scheint mir auch für andere Gebiete ein gangbarer und zielführender Weg zu sein. Hinsichtlich der Verkehrserziehung, d. h. wie bewegt sich unser Kind auf seinem Schulweg am sichersten, tragen die Eltern eine große Verantwortung.

Natur-Erlebnisstätte: Wie soll die Stadt Jena die rund um den Schottplatz geplante Natur-Erlebnisstätte gestalten?

Wie der Name schon sagt, sollte der Schottplatz Erlebnisstätte und Naturstätte sein. Es muss eine Institution geben, welche die Hauptverantwortung trägt, quasi die Wünsche der Nutzer koordiniert. Keinesfalls sollten große Investitionen getätigt werden, nur das Notwendigste, damit für die Nutzer Rahmenbedingungen geschaffen werden, die viel Freiraum lassen. Oberste Regel müsste sein: Wer den Schottplatz nutzt, hat ihn so zu verlassen, wie er ihn vorgefunden hat.

Flächennutzung: Wie kann der Flächenbedarf für Wohnen und Gewerbe in einer wachsenden Stadt gedeckt werden, ohne die Erhaltung von Natur und Landschaft zu gefährden?

Wenn man weiß, dass Jena Anfang des letzten Jahrhunderts weniger als 25.000 Einwohner hatte, heute aber über 100.000 und die Einwohnerzahl jedes Jahr wächst, dann wird man in drei Richtungen denken müssen: (1.) maßvoll verdichten, (2.) Dächer ausbauen und (3.) das Stadtgebiet ausweiten. Dass dies weitestgehend im Einklang mit Natur und Umwelt stattfinden muss, ist selbstverständlich. Alles andere würde heißen, dass es einen Zuzugsstopp geben müsste. „Wer drin ist, ist drin. Wer draußen ist, bleibt draußen.“ Das kann niemand ernsthaft wollen.

Radverkehr: Was muss in Jena getan werden, damit das Radfahren sicherer und attraktiver wird?

Der Traum von breiten und separaten Radwegen im ganzen Stadtgebiet wird sich in einer Tälerstadt wie Jena, in der sich im Innenstadtbereich zwei Fernverkehrsstraßen kreuzen, nicht verwirklichen lassen. Deshalb sind die vielfach herangezogenen Vergleiche mit Amsterdam, Kopenhagen und Münster ziemlich unrealistisch und wenig zielführend. Zielführender ist, bei allen Neu- und Umbauten dafür Sorge zu tragen, dass Radwege mitgedacht werden; wo es möglich ist als separate Radwege und ansonsten als Mischverkehrsflächen. 

Abfall: Was sollte die Stadt Jena tun, um Abfälle, insbesondere Plastikmüll, zu vermeiden?

Die Frage müsste lauten, was sollten die Bürger tun, um Abfall zu vermeiden, und wie kann die Stadt sie dabei unterstützen. Die Stadt kann anregen, auf Plastik zu verzichten. Sie kann strafen oder auch verbieten. Das Verursacherprinzip sollte beachtet werden. Im Einzelhandel gibt es aus meiner Sicht bereits ziemliche Fortschritte, von Händlern und Bürgern gleichermaßen. Die Stadt sollte ihr Augenmerk auf das Verursacherprinzip legen. Beispielsweise sollte sie mit „Fritzmitte“ am Johannisplatz verhandeln, wie der Plastikmüll eingedämmt werden kann, gegebenenfalls mit Bußgeldern arbeiten.

Meine Idee: Welche weitere umweltpolitische Initiative möchten Sie im Stadtrat besonders unterstützen?

Das Paradies und das Wenigenjenaer Ufer sind flussnahe Erholungsgebiete, die in den Sommermonaten außerordentlich viel Pflege brauchen, weil viele Nutzer nicht in der Lage sind, ihren Müll wieder mitzunehmen und selbst zu entsorgen. Ich würde gern eine großangelegte umweltpolitische Initiative anregen, um eine sorgsame Nutzung von Paradies und Wenigenjenaer Ufer besser in das Bewusstsein der Bevölkerung zu heben.

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