Antworten zu den Fragen zur Umweltpolitik
Ich möchte mich dafür einsetzen, die Klimaschutzziele beim Verkehr zu erreichen. Dazu müssen die Potenziale des Umweltverbundes viel stärker genutzt werden. Insbesondere die Mobilität mit dem Fahrrad bleibt in Jena immer noch weit unter ihren Möglichkeiten.
Sie kann ein Kinderwegenetz entwerfen und entlang dieses Netzes alle unsicheren Straßenbereiche wie Querungen und Kreuzungen sicher machen. Nach Vorbild der Stadt Griesheim kann sie ein eigenes Jenaer Straßenlogo kreieren, das Kindern sichere Querungsstellen anzeigt.
Landschaftsverträglichen Baulandentwicklungen im Umland sollte sich die Stadt Jena nicht verschließen. Bei der Entscheidung zu Bauhöhen sollte das Flächensparen stärker als die Ästhetik gewertet werden. Die Nutzung von Brachflächen und die Nachverdichtung sollten Vorrang vor der Neuerschließung haben. Schutzgebiete sollen nicht bebaut werden dürfen.
Wer es wirklich ernst mit einer modernen Radverkehrspolitik meint, muss akzeptieren, dass der Radverkehr mehr Fläche braucht, sei es für Radwege oder Fahrradstraßen. Dies bedeutet, dass dem Kfz-Verkehr weniger Fläche zur Verfügung steht. Dies ist ganz im Sinne von mehr Flächengerechtigkeit, denn innerstädtisch ist der Radverkehr in punkto Energieeffizienz, Emissionen und Flächenverbrauch dem Kfz-Verkehr deutlich überlegen.
Ein Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher ist bei allen Schwierigkeiten ein erster richtiger Schritt. Der Vermüllung des Paradieses und der Saaleufer sollte einerseits mit einer Kampagne, andererseits mit der stärkeren Ahndung als Ordnungswidrigkeit begegnet werden. Die Stadtverwaltung sollte außerdem mit öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Kitas etc.) und privaten Unternehmen ein Bündnis für Plastikfreiheit entwickeln, denn noch immer ist Einweggeschirr bei vielen Veranstaltungen gang und gebe.
Damit mehr Einpendler mit dem Nahverkehr anreisen, muss der Stadt-Umland-Nahverkehr stärker ausgebaut werden. Dazu gehört die S-Bahnmäßige Erschließung auf der Nord-Süd-Achse mit einem 15 min Takt und neuen Haltepunkten in Burgau und Maua. Weitere Ansätze sind der kostenfreie Nahverkehr für Schülerinnen und Schüler, der Ausbau der Tram nach Jena-Ost/Wogau und ins Himmelreich und die Etablierung einer Wissenschaftslinie vom neuen Inselplatzcampus über den neuen Zeissstandort zum Beutenberg.
Der Autoverkehr bedeutet für die Stadt Jena mit seiner Tallage und seinen teilweise sehr engen Straßen eine große Belastung – durch seine Abgase, durch Lärm und den fehlenden Platz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen. 40% der Autofahrten sind nur 5 km lang. Hier steckt großes Potenzial für die Verkehrsarten des Umweltverbundes. Die Möglichkeiten, zu Fuß oder mit dem Rad von A nach B zu kommen, müssen deutlich attraktiver werden. Hier sehe ich größeren Entwicklungsbedarf als beim Nahverkehr.
Ich unterstütze Bemühungen, mit Jenas Grün behutsamer umzugehen. Dies betrifft die nicht immer nachvollziehbaren Gehölzfällungen, aber auch die naturschutzfachliche Entwicklung von öffentlichen Grünflächen.