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70 Jahre „Aktion Ungeziefer“ – Projekt von BUND und BUNDjugend Thüringen macht auf Schicksal zwangsausgesiedelter Menschen an der deutsch-deutschen Grenze aufmerksam

25. Mai 2022 | Grünes Band

Erfurt. Anlässlich des 70. Jahrestages der Zwangsaussiedlungen am 26. Mai machen der BUND Thüringen und seine Jugendorganisation BUNDjugend Thüringen auf das Schicksal der Menschen aus dem ehemaligen Grenzgebiet der DDR aufmerksam. Im Projekt „Verschwundene Orte und verschwundene Arten“ suchen sie gemeinsam mit Jugendlichen aus ganz Europa nach Spuren dieses Tiefpunkts der deutsch-deutschen Geschichte. Dazu laden BUND und BUNDjugend vom 1. bis 3. Juli zum Jugendworkshop in Probstzella ein.

„Am 26. Mai 1952 beschloss der Ministerrat der DDR die Einrichtung einer ‚Sicherheitszone‘ an der Grenze zu Westdeutschland. Als ‚unzuverlässig‘ eingestufte Bewohner*innen wurden über Nacht ins Landesinnere zwangsausgesiedelt, ihr Hab und Gut dem Erdboden gleich gemacht“, erklärt Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Mit unserem Projekt wollen wir auf das Schicksal der Menschen aus dem ehemaligen Grenzgebiet aufmerksam machen, das lange Zeit totgeschwiegen wurde. Unterstützung erhalten wir dabei von Jugendlichen, die sich nicht nur auf die Suche nach Relikten der Geschichte am Grünen Band machen, sondern diese auch für andere Akteur*innen aufarbeiten.“    

Geplant ist, an zwei geschleiften Orten gemeinsam mit Ehrenamtlichen Anlaufpunkte zu schaffen, die an die Geschichten der Menschen erinnern und über die Natur am Grünen Band informieren. Interaktive Erkundungstouren ergänzen das visuelle Angebot und sollen für Interessierte vor Ort und im Internet abrufbar sein.

Bednarsky: „Bei unserem Jugendworkshop in Probstzella folgen wir vom 1. bis 3. Juli den Spuren von Zeitzeug*innen in der Natur und setzen uns mit den persönlichen und politischen Folgen von Grenzsicherung und Zwangsaussiedlung auseinander. Dazu laden wir alle jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren ein. Eine Anmeldung ist unkompliziert unter karin.kowol@bund.net möglich.“  

Hintergrund:
Das Projekt von BUND und BUNDjugend Thüringen wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Bundesstiftung Aufarbeitung im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“. Die Umsetzung des Jugendworkshops wird zusätzlich mit Fördermitteln der Heinrich-Böll-Stiftung und der Stiftung Naturschutz Thüringen ermöglicht. Fachlich werden der BUND und die BUNDjugend Thüringen von Zeitzeug*innen, Akteur*innen aus Geschichte und Aufarbeitung, politischer und Umweltbildung, Artenschutz und Forschung begleitet.

Mehr Informationen:
www.bund-thueringen.de/gruenes-band/jugend-erinnert

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