Landesverband Thüringen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
Landesverband Thüringen e.V.

Alternativer Nobelpreisträger Percy Schmeiser warnt vor Gentechnik in der Landwirtschaft - BUND und Thüringer Ökoherz fordern Ausweisung Thüringens als gentechnikfreie Region

22. April 2010 | Landwirtschaft, BUND

Erfurt. Der kanadische Farmer und Träger des Alternativen Nobelpreises 2007, Percy Schmeiser hat heute in Erfurt vor den Folgen des Einsatzes der Gentechnik in der Landwirtschaft gewarnt. Der Einsatz von Genpflanzen durch multinationale Konzerne wie den Agrochemie- und Gentechnikkonzern Monsanto stellt nach Auffassung von Schmeiser eine schwerwiegende Gefährdung für die bäuerliche Landwirtschaft dar.

Schmeiser machte deutlich, dass die Koexistenz von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik in Kanada gescheitert ist. In Kanada gebe es inzwischen keinen gentechnikfreien Raps mehr. Die Veränderungen im industriellen Genraps seien durch Pollenflug auch auf den herkömmlichen Raps übertragen worden. Dadurch sei auch der Export von kanadischem Bienenhonig vollständig zusammengebrochen.

Der BUND-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger sagte: „Noch ist es nicht zu spät ist, den großflächigen Anbau von gentechnisch veränderten Kulturen in Deutschland zu stoppen. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland darf nicht in die Abhängigkeit von multinationalen Konzernen geraten“.

Nach Angaben von Weiger versuchten zwar Monsanto und andere Agrochemie-Konzerne wie BASF, SYNGENTA und PIONEER seit Jahren mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland Fuß zu fassen, bisher aber ohne Erfolg.

Der im vergangenen Jahr verbotene Gen-Mais MON 810 werde auch in diesem Jahr nicht auf deutschen Äckern stehen. Auch die in diesem Jahr erstmals zugelassene Gen-Kartoffel AMFLORA der BASF werde offenbar nur auf einem 20 ha großen Versuchsfeld in Mecklenburg-Vorpommern angebaut.

Der BUND und das Thüringer Ökoherz fordern zum Schutz der Thüringer Landwirtschaft, die Vereinbarung im Koalitionsvertrag für ein gentechnikfreies Thüringen durch die Ausweisung des Freistaates als gentechnikfreie Region um zu setzen. Im Rahmen einer Bundesratsinitiative soll sich Thüringen dafür einsetzen, dass die Bundesländer in Zukunft den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen verbieten können. 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb