Atomausstieg in Deutschland

14. April 2023 | Energiewende, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Atomkraft, Ressourcen & Technik

Der BUND Thüringen begrüßt Aus für Kraftwerke

Erfurt. Es ist vielleicht der größte Erfolg der deutschen Umweltbewegung: Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland werden dieses Wochenende abgeschaltet. Für diesen Erfolg hat der BUND Seite an Seite mit vielen weiteren Akteuren als Teil der Anti-Atomkraft-Bewegung fast 50 Jahre gekämpft. Damit endet in Deutschland die kommerzielle Nutzung einer Hochrisikotechnologie, die nie zu beherrschen war.

„Wir freuen uns über den historischen Erfolg der Umwelt- und Anti-Atom-Bewegung, die der BUND maßgeblich unterstützt und geprägt hat. Damit ist endlich klar, dass Atomenergie keine Technik der Zukunft, sondern der Vergangenheit ist. Leider müssen wir im gleichen Atemzug festhalten, dass wir noch lange nicht am Ziel sind. Die Erneuerbaren Energien müssen sehr viel schneller ausgebaut werden, als dies bisher der Fall war“, sagt Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen.

Die Thüringer Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Eigenenergiebedarf des Freistaates bis 2040 zu 100 Prozent aus einem Mix an regenerativen Energien selbst zu decken. Windenergie bietet in Thüringen dabei mit Abstand das größte Potenzial. Allerdings hinkt der Freistaat beim Bau, aber auch bei der Genehmigung von neuen Windrädern hinterher. Laut der Fachagentur Windenergie an Land, ist im Zeitraum von Januar bis März 2023 kein neues Windrad in Thüringen ans Netz gegangen. Im gleichen Zeitraum wurden sechs Genehmigungen für Anlagen erteilt.  Damit reiht sich Thüringen im hinteren Drittel im Bundesländervergleich ein. „Obwohl sich weitere Genehmigungen in der Planungsschleife befinden, können wir mit dem Status quo nicht zufrieden sein. Der Ausbau der Windenergie ist unter Berücksichtigung von Natur- und Landschaftsschutz zu beschleunigen. Nach wie vor bieten zahlreiche Offenlandbereiche und bereits bebaute Flächen großes Potenzial – und das nicht nur für Windkraft, sondern auch für weitere Erneuerbare Energien, wie Photovoltaik“, konstatiert König.

Aus Sicht der Wissenschaft ist eine vollständige und naturverträgliche Versorgung mit regenerativer Energie möglich. Wichtig dabei: Erneuerbare Energien sind Teamplayer. Es braucht alle, von Wind, Sonne, Geothermie bis zu nachhaltiger Biomasse. Scheinlösungen wie E-Fuels sind momentan keine Lösung und maximal in der Zukunft ein Thema.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle ein Teil der Lösung sind: Indem wir beispielsweise Energie sparen, auf Elektromobilität oder Fahrrad umsteigen oder Ökostrom beziehen. So können wir gemeinsam die Energiewende zum Erfolg bringen. In unserem Leitantrag „Solidarisch durch die Krisen“ fordern wir aber auch, dass die Industrie mit einem ambitionierten Energiespargesetz in die Pflicht genommen wird“, schließt Sebastian König.

Kontakt:
Ansprechpartner beim BUND Thüringen: Sebastian König, 0361/5550312, s.koenig(at)bund-thueringen.de
Pressekontakt: Anne Werner | Kerstin Neumann, 0361/5550314, presse(at)bund-thueringen.de

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