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BUND Thüringen fordert Fortsetzung der ökologischen Erneuerung in Thüringen – Landesversammlung richtet sich mit 10-Punkte-Katalog an neue Landesregierung

04. Mai 2019

Bildaktion zur Landesversammlung 2019 Bildaktion zur Landesversammlung 2019  (Anita Giermann/ BUND Thüringen / BUND Thüringen)

Erfurt. Der BUND Thüringen fordert, den aktuellen Kurs der ökologischen Erneuerung in Thüringen auch nach der Landtagswahl konsequent fortzusetzen. Die Mitglieder haben heute auf ihrer Landesversammlung einen entsprechenden 10-Punkte-Katalog verabschiedet. Dieser beinhaltet unter anderem Forderungen aus den Bereichen Klima und Energie, Naturschutz und Verkehr. Das Prinzip der Nachhaltigkeit muss zur Maxime jedes Handels werden, um die Interessen zukünftiger Generationen zu wahren. Der BUND Thüringen fordert, endlich die Grenzen der Belastbarkeit des Ökosystems Erde anzuerkennen und sich vom aktuellen Kurs der Wachstumspolitik abzuwenden, hin zu einem schonenden Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen. 

„Die aktuelle Thüringer Landesregierung hat viel erreicht für den Umwelt- und Naturschutz in Thüringen“, so Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Von der historischen Verabschiedung eines Gesetzes zur Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument, über die Errichtung eines bundesweit einzigartigen Netzwerks von Natura 2000-Stationen zum Erhalt des europäischen Naturerbes bis zum ersten Klimaschutzgesetz in den neuen Bundesländern.“ 

Die Herausforderungen für die neue Landesregierung sind aus Sicht des Verbandes jedoch größer statt kleiner geworden. Hoffmann erklärt, warum: „Der Hitzesommer 2018 hat einen Eindruck geboten, wie bedrohlich die Klimakrise auch bei uns ist. Gleichzeitig ist der Verlust der biologischen Artenvielfalt alarmierender denn je. Die fortschreitende Überdüngung bedroht die Thüringer Gewässer und der Flächenverbrauch steigt kontinuierlich. Wir fordern deshalb, auch nach der Landtagswahl in diesem Herbst den Kurs der ökologischen Modernisierung im Sinne einer Zukunftssicherung für folgende Generationen fortzusetzen.“

Aus Sicht des Verbandes hat die aktuelle Landesregierung zwar mit dem Klimagesetz bereits den Grundstein für die Klimapolitik in Thüringen gelegt. Aber die Treibhausgasemissionen und der Energieverbrauch seien immer noch auf zu hohem Niveau. Hoffmann: „Wir fordern, eine Klimaneutralität bis spätestens 2040, um die internationalen Klimaschutzziele von Paris auch nur annähernd zu erreichen. Zudem muss jedes Thüringer Dach für die Gewinnung von Sonnenenergie genutzt und damit die dezentrale Energiewende vorangetrieben werden.“

Klimakiller Nr. 1 ist nach Einschätzung des Verbandes immer noch der Verkehr. „Wir fordern einen „ThüringenTakt“ nach Schweizer Vorbild mit einer halbstündlichen ÖPNV-Anbindung für alle Ortschaften in Thüringen sowie neue Mobilitätskonzepte im städtischen Raum“, erklärt Hoffmann. Außerdem soll der Aufbau einer grünen Infrastruktur Vorrang vor dem Ausbau des Straßennetzes haben. „Die Vernetzung von Lebensräumen durch einen Biotopverbund voranzubringen, der mindestens 10% der Landesfläche einnimmt, muss zu einem Schwerpunkt künftiger Naturschutzpolitik in Thüringen werden.“

Schließlich fordert der Verband eine neue Waldstrategie für Thüringen: „Die dramatische Situation der Wälder in Thüringen macht eines deutlich: nicht die kurzfristigen Erwartungen im Holzmarkt, sondern die langfristige Stabilität der Wälder muss wieder in den Fokus forstlichen Handelns rücken. Natürlicher Baumartenzusammensetzung und lange Umtriebszeiten sind eine Garantie für zukunftsfähige und artenreiche Wälder.“

Die Mitglieder der Landesversammlung haben neben dem 10-Punkte-Katalog auch eine Ergänzung zur aktuellen Satzung des BUND Thüringen beschlossen. Darin bekennt sich der BUND Thüringen: „Rassistische, fremdenfeindliche und menschenrechtswidrige Auffassungen sind mit dem Grundsatz des Vereins unvereinbar.“ 

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