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Einigung zur Sicherung des Nationalen Naturerbes im Koalitionsvertrag wird begrüßt - BUND Thüringen fordert Verkaufsmoratorium für das Waldgebiet „Hohe Schrecke“

14. November 2005 | BUND

Erfurt. Der BUND Thüringen begrüßt die Vereinbarung im schwarz-roten Koalitionsvertrag, bis zu 125.000 Hektar national bedeutsame Naturschutzflächen und die bundeseigenen Flächen im Grünen Band unentgeltlich an eine Bundesstiftung oder die Länder zu übertragen. Der Verband fordert die Landesregierung auf, auch für die Flächen des nationalen Naturerbes im Landeseigentum einen sofortigen Verkaufsstopp zu verhängen. Besonderen Handlungsbedarf sieht der BUND bei dem Waldgebiet „Hohe Schrecke“. 

Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen: „Die Ankündigung der großen Koalition, national bedeutsame Naturschutzflächen im Bundeseigentum ab sofort nicht mehr zu verkaufen, ist ein Meilenstein für den deutschen Naturschutz!“ Der BUND habe sich - gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen - über viele Jahre für einen solchen Privatisierungsstop eingesetzt. „Endlich hat der bürokratische Hickhack um den Schutz des Grünen Bandes ein Ende.“

Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, forderte die Landesregierung nun zum Handeln auf: „Ministerpräsident Althaus war einer der Verhandlungsführer bei der Formulierung des schwarz-roten Koalitionsvertrages. Deshalb muss die dort gefundene Lösung auch für national bedeutsame Naturschutzflächen im Landeseigentum gelten!“. Vogel nannte das Waldgebiet „Hohe Schrecke“. Die „Hohe Schrecke“ sei in ihrer Größe und Naturausstattung deutschlandweit einzigartig – trotzdem wolle der Freistaat Thüringen den Wald an private Wald- und Jagdinteressenten verscherbeln. Vogel forderte: „Wenn Herr Althaus in Berlin A sagt muss er in Thüringen auch B sagen. Ministerpräsident Althaus muss den Verkauf des national bedeutsamen Waldgebietes Hohe Schrecke sofort stoppen!“

Der Landesvorsitzende Hoffmann betonte, dass der BUND gemeinsam mit verschiedenen bundesweit und international tätigen Stiftungen sowie mit den Anliegerkommunen ein Nutzungs- und Schutzkonzept erarbeitet hat. Er verwies auf die hohe Zustimmung der örtlichen Kommunen und auf das finanzielle Engagement der Partner: „Der BUND, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, die Louisoder-Umweltstiftung aus München und die Naturstiftung David würden gemeinsam über 1 Million Euro für die Regionalentwicklung aufbringen – auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat signalisiert, mit erheblichen Mitteln im Bereich der Hohen Schrecke zu investieren“. Voraussetzung für das Engagement der Stiftungen ist jedoch eine langfristige naturschutzgerechte Eigentums-Sicherung des Gebietes. 

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