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Einsatz nicht nur für die (Wild-)Katz

09. Dezember 2016 | Wildkatze

BUND: Vernetzung von Biotopen braucht eine rechtsverbindliche Grundlage

Erfurt. Beim „Wildkatzen-Symposium 2016“ stellte der BUND sein Konzept für einen Waldverbund-Korridor mit einer Gesamtlänge von 20.000 Kilometern vor. Der bereits 2007 entwickelte „Wildkatzenwegeplan“ soll die Wiederausbreitung der Wildkatze in ganz Deutschland ermöglichen. Der Verband fordert die Politik auf, den Plan auf allen Ebenen in die Raumplanung zu integrieren und ein darauf basierendes Bundeskonzept „Biotopverbund“ zu entwickeln. Mit einem Planfeststellungsverfahren plädiert der BUND darüber hinaus auf ein rechtliches Instrument zur Umsetzung seines „Wildkatzenwegeplans“ ein.

Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Wir brauchen endlich eine grüne Infrastruktur anstatt einer grauen. Das Straßennetz in Deutschland wird immer weiter ausgebaut und die Natur fällt immer wieder hinten runter. Die Vernetzung von Waldbiotopen  ist längst überfällig. Wenn wir jetzt nicht handeln, sterben noch weitere Arten aus.“

Die größte Hürde für die Ausbreitung der Wildkatze stellt aus Sicht des Verbandes der hohe Flächendruck durch Land- und Energiewirtschaft sowie Siedlungs- oder Verkehrswegebau dar. Vogel: „Der bereits im Jahr 2007 entwickelte Wildkatzenwegeplan muss als Konzept ‚Biotopverbund‘ endlich Bestandteil der regionalen Raumplanung werden. Nur ein damit verbundenes Planfeststellungsverfahren sichert die Interessen des Naturschutzes auch rechtlich ab.“

Dr. Carsten Nowak von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die als wissenschaftlicher Partner das Rettungsnetz Wildkatze des BUND seit vielen Jahren begleitet: „Wir können anhand eines weltweit einzigartigen Genscreenings zeigen, dass sich die Wildkatze in einigen Regionen ausbreitet und neue Lebensräume erobert. An vielen weiteren Stellen stößt die Art bisher auf unüberwindbare Hürden. Auch aus wissenschaftlicher Sicht ist die Vernetzung von Biotopen eine der wichtigsten Stellschrauben für den Schutz gefährdeter Arten wie der Wildkatze.“

Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Am Anfang unserer Arbeit für die Wildkatze stand eine Vision: Die Vision, dass Wildkatzen wieder frei durch deutsche Wälder streifen würden. Unabhängig von Modeerscheinungen, von Fördertöpfen und Förderprioritäten arbeitet der BUND seit mehr als 30 Jahren an der Umsetzung. Der große Zuspruch beim gestrigen ‚Wildkatzen-Symposium‘ zeigt uns sowohl das Interesse am Projekt ‚Biotopverbund‘, als auch den dringenden Bedarf nach einer rechtsverbindlichen Festlegung auf."

  

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