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Liebe Freundinnen und Freunde der Erde,

„Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Ein Sprichwort, das auch gut zu dieser Ausgabe des Newsletters passt. Wir berichten über die Ressourcenschutzkonferenz in Nordhausen, mit der wir ein wichtiges Schlaglicht auf den Gipsabbau im Südharz werfen konnten. Gemeinsam mit Politker*innen, Wissenschaftler*innen und Akteuren haben wir diskutiert und uns ausgetauscht. Ein bedeutsamer Impuls, um den Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis 2045 zu realisieren.
In der Zwischenzeit konnten wir mit unserem Engagement aber auch in vielen anderen Bereichen etwas bewegen. So entstand im Thüringer Wald ein Teich für Wildkatzen, der E-Learning-Lehrgang „Natura-2000-Manager/in“ erhielt Bestnoten und die Petition „Besser ohne Gift“ hat bereits über 60.000 Unterstützer*innen. Bei so vielen guten Nachrichten sehen wir dem letzten Drittel des Jahres optimistisch entgegen - ihr hoffentlich auch.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Sebastian König
Landesgeschäftsführer 

 
Erfolgreiche Ressourcenschutzkonferenz in Nordhausen

Am 6. Oktober 2023 veranstalteten der BUND-Landesverband Thüringen und der Arbeitskreis Abfall und Rohstoffe des BUND Deutschland e.V. die Fachtagung „Ressourcenschutz im Südharz“, um mit Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und interessierten Bürger*innen Alternativen zum Naturgipsabbau zu diskutieren.  Rund 80 Teilnehmende waren dazu nach Nordhausen gekommen und wurden vom Gastgeber der Fachtagung, dem gerade wiedergewählten parteilosen Oberbürgermeister von Nordhausen, Kai Buchmann, herzlich begrüßt. Anschließend erläuterten Minister Wolfgang Tiefensee (Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft) und Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel (Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz) die Politik der Landesregierung, die geplanten Festlegungen im Regionalplan und die rechtliche Situation bei der Genehmigung des Gipsabbaus. Dr. Peter Fröhlich von der TU Bergakademie Freiberg in Sachsen zeigte die technischen und chemischen Möglichkeiten auf, aus Phosphorgips, der als Nebenprodukt bei der Herstellung von Phosphorsäure für Düngemittel anfällt, Gips als Baustoff sowie einige Elemente aus der Gruppe der Seltenen Erden zu gewinnen. Rolf Buschmann und Janine Korduan vom BUND referierten über die Notwendigkeit eines Ressourcenschutzgesetzes, Abfallvermeidung und Recycling.
In der Diskussion wurde deutlich, dass der Abbau von Naturgips langfristig überflüssig ist, wenn Alternativen und Kreislaufwirtschaft konsequent ausgebaut werden. Der BUND fordert den Verzicht auf weitere Abbaugebiete und den Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis spätestens 2045.

Weitere Informationen sowie die Präsentationen der Referent*innen finden Sie hier.

E-Learning-Lehrgang „Natura-2000-Manager/in“ auf Erfolgskurs

Dem im November 2022 gestarteten Testlauf des bundesweit einmaligen Weiterbildungslehrgangs „Natura 2000-Manager/in“ wird von den Teilnehmenden eine hohe Qualität bescheinigt, wie die Evaluierungsergebnisse zeigen. Der Lehrgang wurde von den Teilnehmer*innen mit einer durchschnittlichen Schulnote von 1,9 bewertet. „Wir freuen uns sehr über das gute Zeugnis, das die Teilnehmenden dem Lehrgang in der Evaluierung ausgestellt haben. Das zeigt, dass das Ziel des Lehrgangs, Fachpersonal im Bereich Natura 2000 auszubilden, erreicht werden kann“, so Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen.
Der Lehrgang "Natura-2000-Manager/in" bildet Naturschutzfachkräfte für die effiziente Planung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen aus. Mit über 55 Modulen von 40 Expert*innen, Präsenzseminaren und Online-Vorlesungen können sich die Naturschützer*innen die Lerninhalte ortsungebunden und flexibel im Selbststudium aneignen. Bereits in der Pilotphase gab es mehr Anmeldungen als Plätze und auch der erste offizielle Lehrgang, der im November 2023 startet, wird stark nachgefragt.

Weitere Informationen

BUND Thüringen gründet Arbeitskreis „Naturschutz & Landnutzung“

Der BUND Thüringen hat am 11. Oktober 2023 den Arbeitskreis Naturschutz & Landnutzung gegründet, um zu naturschutzrelevanten Themen wie Landwirtschaft, Wasser, Artenschutz und Raumplanung in Thüringen Stellung zu beziehen. In Zeiten von Klimakrise und Artensterben kann es nicht genug Anstrengungen geben, auf die Dringlichkeit des Schutzes unserer Natur und unserer Lebensgrundlagen aufmerksam zu machen. Der neu gegründete Landesarbeitskreis Naturschutz & Landnutzung will dazu die Kräfte und das Wissen der Mitglieder bündeln, um gemeinsam in der Thüringer Politik etwas zu bewegen. Sprecher des Arbeitskreises ist Thomas Mölich, Projektleiter Wildkatze beim BUND Thüringen.
Der BUND Thüringen engagiert sich seit vielen Jahren im Natur- und Artenschutz und setzt diesen in zahlreichen Projekten um - die Aktivitäten des Arbeitskreises sollen diese und zukünftige Projekte und Vorhaben flankieren. Darüber hinaus wollen die Mitglieder des Arbeitskreises konkrete Naturschutzforderungen an die Thüringer Politik formulieren - insbesondere vor dem Hintergrund der Landtagswahlen im kommenden Jahr. Aufgabe ist es, die jeweiligen Bundespositionen für Thüringen auszuwerten und konkrete Handlungsanforderungen zu formulieren.
Interessierte, die im Landesarbeitskreis Naturschutz & Landnutzung mitarbeiten möchten, können sich gerne an den Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Sebastian König, unter info@bund-thueringen.de wenden.

Besser ohne Gift – Petition hat bereits über 60.000 Unterstützer

Der BUND demonstrierte am 13. Oktober 2023 vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin gegen die geplante Wiederzulassung und den Einsatz von Glyphosat in der EU und in Deutschland. Mit riesigen Insektenkostümen veranschaulichte der Umweltverband das durch Glyphosat mitverursachte massive Insektensterben und übergab dem Bundeslandwirtschaftsministerium über 60.000 Unterschriften der Petition „Besser ohne Gift“.
Obwohl Datenlücken eingeräumt werden und unabhängige Studien Gefahren für Mensch und Umwelt belegen, soll Glyphosat für weitere zehn Jahre zugelassen werden. Das sind zehn Jahre zu viel, denn längst gibt es zuverlässige Alternativen zu Glyphosat.
Eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag des BUND stützt die Position des Umweltverbandes. Die Mehrheit der Bevölkerung spricht sich gegen eine weitere Zulassung von Glyphosat in der EU aus: 61,9 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sind gegen eine Wiederzulassung. 57 Prozent der Befragten sprechen sich sogar für ein nationales Glyphosat-Verbot aus, selbst wenn der Wirkstoff auf EU-Ebene wieder zugelassen werden sollte.
Schaffen wir es gemeinsam, 80.000 Stimmen für die Petition zu sammeln?

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Wasser für Wildkatzen - Teichbau im Thüringer Wald

Im Oktober 2022 begann auch in Thüringen die Arbeit am Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die Wildkatze. Der BUND Thüringen suchte Flächenbesitzende und Kooperationsbeteiligte, um gezielte Waldumbaumaßnahmen durchzuführen. Eine bestehende Zusammenarbeit mit ThüringenForst zum Thema "Waldsäume" bildete die Grundlage. Dieses Jahr entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit dem Forstamt Sonneberg. Gemeinsam wird der umfassende Umbau eines Waldes geplant: Nach drei Dürrejahren war insbesondere die Wiedervernässung von Waldflächen wichtig, weshalb ein Teich angelegt wurde, der auch zur Bestandspflege eines Gehölzstreifens dient. Für diesen werden zwölf Kleingatter zur Verbindung von Grünem Band und verbliebenen Waldbeständen errichtet. 2.250 Bäume und Büsche sollen gepflanzt werden, um die Lebensbedingungen für die Wildkatze zu verbessern und die Waldgebiete zu revitalisieren.
Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und zehn BUND-Landesverbände um. In Thüringen wird das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz kofinanziert.

Weitere Informationen

Online-Veranstaltung Erneuerbare Energien und Naturschutz, 14.11.2023, 18-20:30 Uhr

In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband möchten wir, die Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, zur Online-Informationsveranstaltung „Erneuerbare Energien und Naturschutz“ am 14. November 2023 von 18:00 bis ca. 20:30 Uhr einladen.
In den vergangenen zwei Jahren sind auf EU- und Bundesebene sehr viele Gesetze und Verordnungen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem damit zusammenhängenden Artenschutz veröffentlicht worden. Stichworte sind unter anderem EU-Notfallverordnung, Revision Erneuerbaren Richtlinie (RED IV), Osterpaket, Raumordnungsgesetz, Wind-an-Land-Gesetz oder Solarstrategie. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick über die neuen Gesetze und Verordnungen zu geben und deren konkrete Auswirkungen vor Ort gemeinsam zu diskutieren.

Weitere Informationen und Anmeldung

10. Apfelfest des BUND-Kreisverbands Schmalkalden-Meiningen

Beim Apfelfest des BUND-Kreisverbands Schmalkalden-Meiningen am 07. Oktober 2023 stand der Apfel im Mittelpunkt. Der Pomologe Frank Schelhorn bestimmte bekannte und weniger bekannte Apfelsorten, es gab frisch gepressten Apfelsaft, eine große Vielfalt an Apfelsorten von heimischen Streuobstwiesen, Marmeladen, Kosmetik, Honig, Kunsthandwerk, Kaffee und Kuchen. In der Kreativwerkstatt konnten die Gäste selbst aktiv werden und beim ADFC Fahrräder codieren lassen. Die Veranstaltung zog viele Besucher*innen an, darunter auch Stammgäste. Ein großes Dankeschön geht an die über 30 ehrenamtlichen Helfer*innen.

Erfolgreicher Einsatz im Naturschutzgebiet Alter Stollberg, Landkreis Nordhausen

Der so genannte Kamm im Naturschutzgebiet Alter Stolberg beherbergt auf engstem Raum von etwa 1.000 Quadratmetern eine der größten Konzentrationen gefährdeter Gefäßpflanzenarten im Landkreis Nordhausen. Doch auch hier gehen die Bestände zurück – eine Folge klimatischer Veränderungen wie Trockenheit und Dürre. Nur durch eine schonende Landschaftspflege, zu der auch die einschürige Handmahd gehört, kann der Lebensraum für diese Pflanzenarten erhalten werden. Zu diesem Zweck war ein vierköpfiges Team am 13. Oktober 2023 rund sechs Stunden im Einsatz und konnte weite Teile des Kamms mähen und so einen Hotspot der Artenvielfalt erhalten.

Termine

 

Weitere Veranstaltungen der BUND-Kreisverbände findet ihr auf den Internetseiten des BUND Thüringen

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