Streuobstwiesen - Paradiese für Mensch und Tier
Obstbäume gehören seit Jahrhunderten zum typischen Bild von Dörfern. Hochstämmige Apfel-, Birnen- und Kirschbäume umgaben früher als breite Gürtel die Ortschaften und prägten als aufgelockerte Obstwiesen, als Obstbaum-Alleen oder Einzelbäume die Landschaft. Einst sind sie entstanden, um die Bedürfnisse des Menschen nach Honig und Obst zu decken. Sie gaben Dörfern ein Gesicht, machten sie zu attraktiven Wohnorten. Nicht nur für den Menschen, auch für die Artenvielfalt sind Streuobstwiesen eine Bereicherung. Sie bieten Lebensraum für bis zu 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Besonders wertvoll sind große, alte Bäume mit Höhlen für den seltenen Steinkauz und den Wendehals, aber auch für Fledermäuse oder Siebenschläfer.
Vergessener Lebensraum
Durch die intensive Landnutzung haben Streuobstwiesen ihre Bedeutung als Nahrungslieferanten für den Menschen verloren. Viele mussten intensiver Bewirtschaftung, Siedlungen und Straßen weichen. Die wenigen verbliebenen Bäume werden sich selbst überlassen und vergreisen. Nachpflanzungen bleiben aus und die Flächen verbuschen. In diesem vernachlässigten Zustand können Streuobstwiesen kaum mehr als Lebensraum oder Nahrungsgrundlage für Tiere und Pflanzen dienen. Sie werden schlichtweg vergessen.
Wertvolle Streuobstwiesen
Einst umgaben Streuobstwiesen Dörfer und Städte und waren aus der Versorgung nicht wegzudenken. Sie bildeten für Vögel, Schmetterlinge und Wildbienen vielfältige Lebensräume. Mit der intensiven Landnutzung sind sie heute selten geworden. Helfen Sie uns, diesen wichtigen Lebensraum zu sichern und zu pflegen. Gemeinsam können wir die Funktion von Streuobstwiesen für die heimische Vielfalt stärken.
Wir werten Streuobstwiesen wieder auf
Mit unserem Engagement für Streuobstwiesen rücken wir diesen Lebensraum wieder in den Fokus der Menschen und der Politik. So wurde 2020 vom Thüringer Umweltministerium das erste Schutz- und Pflegekonzept für Thüringens Streuobstwiesen veröffentlicht.
Unsere BUND-Gruppen vor Ort setzen sich in ganz Thüringen für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen ein, beispielsweise in Erfurt und Untermaßfeld. Sie bieten Baumschnitt- und Veredelungskurse, Vorträge und Projekttage mit Kindern an und geben so wertvolles Wissen weiter. So konnten bereits mehrere hundert Obstbäume neu gepflanzt werden, vor allem Hochstämme und historische Sorten, unter anderem auch im Ilm-Kreis. Mit Baumpaten-Projekten werden zudem vernachlässigte Obstbäume wieder in Pflege und Nutzung gebracht.
BUND-Streuobstwiesen
Hier finden Sie eine Übersicht über unsere Streuobstwiesen
Betreuung: BUND-Kreisverband Weimar
Ansprechpartnerin: Ruth Bouska
Kontakt: ruth.bouska(at)bund.net
Webseite: https://bund-weimar.de/naturgarten/
Betreuung: BUND-Ortsgruppe Rudolstadt
Ansprechpartner: Steffen Post
Kontakt: spost07407(at)googlemail.com
Webseite: http://umweltgruppe-slf-ru.bund.net/themen_und_projekte/naturschutz/
Bei der Streuobstwiese handelt es sich um den „Weinberg“ bei Unterpreilipp, der 2002 als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ ausgewiesen wurde.
Betreuung: BUND-Kreisverband Schmalkalden-Meiningen
Ansprechpartner: Tom Wey
Kontakt: bund.meiningen(at)bund-thueringen.de
Webseite: https://schmalkalden-meiningen.bund.net/themen_und_projekte/landschaft_mit_biss/
- Flyer „Streuobstwiesen - Paradiese in Menschenhand“
- Wanderausstellung (zum Ausleihen)
- auf Anfrage Durchführung von Obstbaumschnittkursen und Vorträgen zum Thema
Betreuung: BUND-Stadtverband Erfurt
Ansprechpartner: Bernhard Deimel
Kontakt: bund-erfurt-streuobst(at)web.de
Webseite: https://www.bund-erfurt.de/streuobstwiese/
Treffen meist an jedem letzten Sonntag des Monats von 11 bis 16 Uhr auf der Wiese.