Landesverband Thüringen e.V.
Luftbild vom Grünen Band zwischen Bayern und Thüringen

Grünes Band bewahren

Im Schatten einer lebensverachtenden Grenze hat sich im Stillen eine einmalige Perlenkette artenreicher Biotope entwickelt. Der ehemalige Todesstreifen wurde zur Lebenslinie und zum Refugium für mehr als 1.200 seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere. Helfen Sie uns, das Grüne Band als lebendiges Denkmal der Geschichte und als längsten Biotopverbund quer durch Thüringen und Deutschland zu bewahren.

Spenden für das Grüne Band

Vom Todestreifen zur Lebenslinie

Fast 40 Jahre lang war Deutschland geteilt. Die innerdeutsche Grenze wurde als Todestreifen mit hohen Mauern, Stacheldraht und Wachtürmen streng bewacht. Gleichzeitig gab sie der Natur eine Atempause: Der Grenzstreifen wurde zum Rückzugsort für mehr als 1.200 seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, wie Fischotter, Schwarzstorch oder Arnika. Einzigartige Busch- und Waldparadiese, Sümpfe und Heiden, machen das Grüne Band zu einer länderübergreifenden "Schatzkammer der biologischen Vielfalt". Als Teil unseres Nationalen Naturerbes erstreckt es sich über eine beeindruckende Länge von rund 1.400 Kilometern - vom Ostseestrand bis ins Vogtland im Südwesten. Der BUND hat seit dem Fall der Mauer hier eines der größten und bedeutendsten Naturschutzprojekte geschaffen. Gleichzeitig hat er zum Erhalt einer Erinnerungslandschaft beigetragen, in der Eltern ihren Kindern und Großeltern ihren Enkeln ihre Geschichten erzählen können. Thüringen trägt mit 763 km Länge eine besondere Verantwortung für das Grüne Band.

Zerschneidung bedroht Lebensraumverbund

Die Wanstschrecke (Polysarcus denticauda) galt in Thüringen und Bayern (bis auf ein Vorkommen im Allgäu) als verschwunden, bis man sie im grenznahen Raum der ehemaligen innerdeutschen Grenze wieder entdeckte. Sie benötigt spät gemähte extensive Wiesen und ist aufgrund ihrer geringen Beweglichkeit empfindlich gegenüber Lücken im Biotopverbund.

Intensive Landnutzung, Siedlungen und Straßen reißen Lücken in den einmaligen Verbund wertvoller Biotope. Das betrifft 12 Prozent seiner Gesamtfläche in Deutschland, knapp 170 Kilometer. Einige Lücken sind über 20 Kilometer lang. Dadurch wird die Funktion des Grünen Bandes als einzigartiger Wanderkorridor und Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten massiv eingeschränkt. Trotz seiner Bedeutung als einmaliger länderübergreifender Biotopverbund fehlt dem Grünen Band nach wie vor ein flächendeckender Schutzstatus. Auch wenn eine Ausweisung als Nationales Naturmonument für den thüringer Teil schon erfolgt ist, existieren hier noch immer Lücken durch Intensivnutzung auf Privatflächen, aber auch durch mangelnde Landschaftspflege z.B. von Bergwiesen und Trockenrasen.

So wirkt ihre Spende:

Wir kaufen Flächen aus Privathand, z.B. um Lücken im Grünen Band zu schließen. 200 Euro sind eine große Hilfe beim Kauf wichtiger Erweiterungsflächen. Wir pflegen die Flächen im Sinne des Naturschutzes. So stellen wir beispielsweise brachgefallene Bergwiesen für Arnika und Breitblättriges Knabenkraut und Teiche für den Fadenmolch wieder her. Wir überzeugen Politikerinnen und Politiker landwirtschaftliche Fördermittel so anzupassen, dass eine naturschutzgerechte Biotoppflege wieder attraktiver wird. Bereits 50 Euro leisten einen wertvollen Beitrag, um unsere Lobbyarbeit für den Erhalt und die Entwicklung des Grünen Bandes zu stärken.

Wir bewahren das Grüne Band als Einheit

Außenanlagen Schifflersgrund Außenanlagen Schifflersgrund  (Karin Kowol / BUND Thüringen)

Bereits einen Monat nach dem Mauerfall, am 09.12.1989, verabschiedeten 400 Menschen aus Ost und West eine Resolution zum Schutz des Grünen Bandes. Diese Naturschützerinnen und -naturschützer entlang der Grenze waren es, die 1990 auch den Impuls für die Gründung des BUND Thüringen gaben. Seit mehr als drei Jahrzehnten wir uns nun gemeinsam mit den Menschen vor Ort für den Erhalt des Grünen Bandes als Schatzkammer der Artenvielfalt, lebendiges Denkmal der Geschichte und Begegnungsort.

Mit unseren Modellprojekten tragen wir über Akzeptanz- und Lobbyarbeit hinaus dazu bei, Flächen am Grünen Band zu entwickeln und Lücken im Biotopverbund zu schließen, sowie seine Bedeutung als lebendiges Denkmal der Geschichte zu bewahren:

Unsere BUND-Gruppen in Wartburgkreis/Eisenach, Sonneberg und Hildburghausen fühlen sich in einem besonderen Maße mit dem Grünen Band verbunden und setzen sich mit großen Engagement für die Pflege wertvoller Biotope ein.

Mehr Informationen

Mehr Informationen zum Grünen Band erhalten Sie hier.

Ansprechpartnerin

Karin Kowol

Projektleiterin „Grünes Band“
Trommsdorffstraße 5 99084 Erfurt E-Mail schreiben Tel.: 361/5550313

Spendenkonto:

IBAN: DE93 8205 1000 0130 0937 93
BIC: HELADEF1WEM
Sparkasse Mittelthüringen
Stichwort: Grünes Band

Arnica montana Arnica montana  (Hartmut Endress / BUND Sonneberg)
Krauses Greiskraut (Tephroseris crispa) im Eschental  (Hartmut Endress)
Braunkelchen Am Grünen Band kommt das seltene Braunkelchen noch vor.  (Kathy Büscher / Pixabay)
Jährlich findet in Titschendorf ein Workcamp am Grünen Band statt. Hier können Teilnehmende zum Bsp. das Sensen lernen. (Karin Kowol)
Jährliche Pflegeaktion am Baumkreuz Ifta Jährlich werden am BAUMKREUZ Ifta weitere Bäume gepflanzt.  (BUND Thüringen / BUND Thüringen)