Landesverband Thüringen e.V.
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Die Geschichte des BUND Thüringen

Den BUND Thüringen wollten im Frühjahr 1990 gleich mehrere Gruppierungen gründen. Die Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR. Kirchliche Umweltaktivisten. Gespräche wurden aufgenommen und bald wieder abgebrochen. Die Ziele waren nicht überein zu bekommen. Schließlich hat der damalige Umweltbeauftragte der Thüringer Landeskirche, Ralf-Uwe Beck, einen Gründungsaufruf formuliert.

Meilensteine aus der Geschichte des BUND Thüringen

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1989/90 Die Anfänge

Der Impuls zur Gründung kam nicht von ungefähr. Bereits im Wendeherbst ’89 waren mehrere Mitstreiter der kirchlichen Umweltgruppe in Eisenach Mitglied im BUND geworden. Ein von der Stasi noch aktenkundig und von den Medien im Westen öffentlich gemachtes Politikum. Am 18. Mai sollte in Erfurt in Räumen der Pädagogischen Hochschule die Gründung vorbesprochen und vorsichtig terminiert werden. Beraten von Karl Kerschgens, ehemaliger Staatssekretär im grünen Hessischen Umweltministerium und Vorstandsmitglied des BUND Hessen.

Bald war klar, daß es Sinn machen würde, in Thüringen einen Landesverband zu gründen, der eingebunden sein würde in eine gesamtdeutsche Struktur. Denn, so sagte damals jemand, wie immer die politisch motivierten Naturschützer zur Deutschen Einheit stehen würden, sie würde realisiert. Und damit stünden dem Osten neben den Altlasten an Umweltproblemen auch die Umweltprobleme des Westens ins Haus. (Das – in der Tat – sollte sich bald bewahrheiten.)

Irgendwann am Abend machte Hans-Heinz Seyfahrth, Professor an der Pädagogischen Hochschule und der Mann mit der Schlüsselgewalt, allen Diskussionen ein Ende. Er unterbrach und sagte ungefähr folgendes: „Wir sind genügend Menschen für eine Vereinsgründung hier im Raum. Ich gehe jetzt nach unten und schließe die Eingangstür zu. Und wir gehen hier erst wieder raus, wenn der BUND Thüringen gegründet ist.“ Und dann wurde er gegründet. Und der Vorstand gewählt. Beck als Vorsitzender, Frank Henkel und Seyfarth die Stellvertreter. Bald war mit Claudia Müller die Geschäftsführerin gefunden, viel später erst Räume für eine Landesgeschäftsstelle. Gruppen wurden gegründet und gründeten sich. Es war eine Wahnsinnszeit...

1993 Kampf gegen das Pumpspeicherwerk Goldisthal

Bei dem Pumpspeicherwerk Goldisthal handelte es sich – ebenso wie bei der Talsperre Leibis – um ehemalige Großprojekte der Deutschen Demokratischen Republik, die aus Geldmangel gestoppt wurden. Nach der Wiedervereinigung eröffneten die Vereinigte Energiewerke AG (VEAG) 1993 das Planfeststellungsverfahren. Nachdem auch der förmliche Widerspruch des BUND Thüringen gegen das Pumpspeicherwerk zurückgewiesen wurde, reichte er im Jahr 1996 förmlich die Klage ein. Begründet wird dieser Schritt mit den schwerwiegenden und nicht ausgleichbaren Eingriffen in Natur und Landschaft, mit fehlenden Standortalternativen und insbesondere mit dem fehlenden energiewirtschaftlichen Bedarf für das Pumpspeicherwerk. Stattdessen forderte er eine dezentrale Energieversorgung in kommunaler Hand. Als ein Jahr später die Aussichtslosigkeit der Klage deutlich wurde, stimmte der BUND Thüringen einem außergerichtlichen Vergleich zu. Mit der dabei ausgehandelten Vergleichssumme von 7 Mio. DM rief der BUND Thüringen die Naturstiftung David ins Leben.

1997 Gründung der Naturstiftung David

Als Naturschutzverband hat der BUND Thüringen das Recht, Klage gegen Vorhaben zu erheben, bei denen Belange des Natur- und Umweltschutzes betroffen sind. Im Jahr 1997 hat er davon Gebrauch gemacht, um den Bau des Pumpspeicherwerks Goldisthal im Thüringer Wald und dessen Auswirkungen auf die wertvollen Lebensräume von Auerhuhn und anderen bedrohten Arten zu verhindern. Mit einer Klage versuchte der BUND Thüringen das milliarden-schwere Bauvorhaben der VEAG – Vereinigte Energiewerke AG zu stoppen. Als im Verfahren die Aussichtslosigkeit der Klage deutlich wurde, stimmte der BUND Thüringen einem außergerichtlichen Vergleich zu. Mit der dabei ausgehandelten Vergleichssumme von sieben Mio. DM rief der BUND Thüringen die Naturstiftung David ins Leben. Aus den Erträgen des Stiftungskapitals in Höhe von 3,65 Millionen EUR unterstützt die Stiftung Natur- und Umweltprojekte in allen neuen Bundesländern. In den Bereichen Naturschutz und Zukunftsorientierte Energien/ Energieeinsparung (Naturenergie) vergibt die Stiftung Zuschüsse und führt eigene Projekte durch. Die Stiftung hat ein eigenes Präsidium. Ein Vertreter des Landesvorstandes ist dort Mitglied und stellt den regelmäßigen Kontakt zwischen Stifter und Stiftung her.

www.naturstiftung-david.de

 

1997 Gründung des Nationalparks Hainich

Der erste Buchenwald-Nationalpark Deutschlands wurde am 31. Dezember 1997 gegründet und umfasst 7.500 Hektar. Er beherbergt die letzten europäischen Lebensräume für vom Aussterben bedrohte Arten wie den Schwarzstorch, den Laubfrosch, die Gelbbauchunke und Wildkatze. Bereits 1994 wurde ein Entwurf der Thüringer Landesregierung zur Gründung des Nationalparks Eichsfeld-Hainich-Werratal vorgelegt. Allerdings brachten die wirtschaftlichen Interessen der Waldbesitzer den Prozess wieder zum Erliegen. Im Jahr 1996 führte der BUND Thüringen im Hainich die erste telemetrische Erfassung von Wildkatzen in Deutschland durch. Zu diesem Zeitpunkt konnten neun Tiere nachgewiesen werden. Der BUND Thüringen und sieben weitere anerkannte Naturschutzverbände veröffentlichten daraufhin ein gemeinsames Positionspapier. Die Truppenübungsplätze "Kindel" und "Weberstedt" sollten den Kernbereich des Nationalparks Hainich bilden. Bei deren Beräumung gerieten die Belange des Naturschutzes erneut in den Hintergrund. Der Einsatz schwerer Maschinen drohte die sensiblen Lebensräume von Wildkatze und Co. zu zerstören. Nach heftigen Protesten des BUND Thüringen gegen die Zerstörung von Wildkatzenlebensräumen gab die Landesregierung ein unabhängiges Gutachten bei der Wildbiologischen Gesellschaft München in Auftrag. Dieses belegte die Befürchtungen des BUND. Die Beräumung war daraufhin in sensiblen Bereichen nur noch „händisch“ und mit weiteren wirksamen Auflagen möglich. Die Größe der Kernzone blieb gleichzeitig mit 29 Prozent der Nationalparkfläche weiterhin weit hinter der naturschutzfachlich erforderlichen Mindestgröße zurück. Der BUND Thüringen drängte in den folgenden Jahren immer wieder auf die Erweiterung der nutzungsfreien Zone, die im Juli 2009 mit 75 Prozent der Gesamtfläche auch erfolgte – dies war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Nationalpark Hainich im Jahr 2011 als Weltnaturerbe durch die UNESCO anerkannt wurde.

www.nationalpark-hainich.de

1998 Kampf gegen die Talsperre Leibis

Mit der Grundsteinlegung am 6. September 2002 begann ein Projekt, dessen Nutzen und Notwendigkeit bis heute nicht zufriedenstellend geklärt werden konnte. Trotz intensivster Bemühungen von Seiten des BUND Thüringen konnte der Bau der Staumauer in Leibis nicht verhindert werden. Die Folge: immense Zerstörungen von Natur und Umwelt . Wichtiger Lebensraum, besonders für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn ging unwiederbringlich verloren. Diese und viele andere Arten hatten im Lichtetal und den angrenzenden Waldgebieten ihre letzten Rückzugsmöglichkeiten in Thüringen gefunden. Bereits 1998 wurde gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Talsperre Leibis Widerspruch eingelegt. Obwohl auch der Widerspruchsbescheid in einigen Teilen die Bedenken teilte,  wurde die Genehmigung zum Bau der Talsperre Leibis bestätigt. Um die Auseinandersetzung mit einem der letzten Großprojekte der Naturzerstörung in Thüringen doch noch zum Erfolg zu bringen, wurde 1999 eine „AG Leibis“ gegründet  und im August eine Studie zur Renaturierung des von Leibis betroffenen Lichtetales vorgestellt. Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Projekt wurden die Planungen und Genehmigungen immer wieder nachgebessert: Die Staumauer wurde um einige Meter niedriger, es würde 80% weniger Wasser entnommen und die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen waren viel umfangreicher als all dies ursprünglich geplant war.

2001 Bestandsaufnahme am Grünen Band Thüringen

Im Jahr 2001 wurde das gesamte Grüne Band von der Ostsee bis  nach Sachsen auf seine naturschutzfachliche Bedeutung untersucht. Das Vorhaben erfolgte im Rahmen eines sogenannten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens des Bundesamtes für Naturschutz unter Leitung des Bund Naturschutz in Bayern e.V. Mit Hilfe eines speziell entwickelten Schlüssels nahmen sechs Kartiererteams, darunter auch Mitarbeiter des BUND Thüringen, für die gesamten 1.400 Kilometer eine Biotoptypenkartierung vor. Das Ergebnis: das gesamte Grüne Band stellte sich als schützenswert heraus, d.h. die Bedeutung als verbindendes Element wurde in den sehr attraktiven Mittelgebirgslandschaften ebenso wie in ausgeräumteren Landschaften, z.B. des Eichsfeldes bestätigt. Insgesamt wurden 109 Biotoptypen und 160 gefährdete Tier- und Pflanzenarten erfasst. Auf 16 Prozent der Flächen kommen Lebensraumtypen von europäischer Bedeutung vor, 20 Prozent der Flächen sind als Naturschutzgebiet gesetzlich geschützt. Gleichzeitig wurden Lücken, insbesondere in landwirtschaftlich intensiv genutzten Räumen, wie z.B. im Eichsfeld in Thüringen, identifiziert und besonders sensible Kernbereiche ermittelt, für die besondere Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Im Jahr 2012 wurde die Bestandserfassung noch einmal aktualisiert.

2004 Rettungsnetz Wildkatze

Das Verbreitungsgebiet der Wildkatze erstreckte sich noch bis ins 20. Jahrhundert hinein fast über den ganzen Kontinent. Doch die großen zusammenhängenden Waldgebiete fielen nach und nach der Landwirtschaft sowie dem Straßen- und Siedlungsbau zum Opfer. Ohne eine Vernetzung ihrer isolierten Restlebensräume haben die Wildkatzen kaum eine Möglichkeit, neue Waldgebiete zu besiedeln, sich genetisch mit anderen Populationen auszutauschen und langfristig in Deutschland zu überleben. Dafür rief der BUND 2004 gemeinsam mit seinen Landesverbänden in Hessen, Bayern und Thüringen das “Rettungsnetz für die Wildkatze” ins Leben. Das Ziel: 20.000 km grüne Korridore aus Büschen und Bäumen sollen die Wildkatzenwälder wieder miteinander verbinden. Grundlage dafür bildet der vom BUND entwickelte Wildkatzenwegeplan. Insgesamt 25 Waldverbindungen aus Büschen und Bäumen hat der BUND seit 2004 mit Hilfe hunderter Freiwilliger gepflanzt. Diese grünen Korridore erleichtern der Wildkatze in inzwischen sechs von elf Bundesländern mit Wildkatzenvorkommen das Wandern zwischen ihren isolierten Lebensräumen. Das bundesweite genetische Monitoring des BUND hat mehrfach belegt, dass die gepflanzten Waldverbindungen angenommen werden.

 

2008 Flächenübertragung Grünes Band Thüringen

Am 09.11.2008, zum Jahrestag des Mauerfalls,  übertrug der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im thüringischen Eichsfeld den Thüringer Teil des Grünen Bandes vom Bund auf das Land. Damit gab er den Startschuss für ein europaweit einzigartiges Naturschutzprojekt.  Bundesumweltminister Sigmar Gabriel unterzeichnete im Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen gemeinsam mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus und dem Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dirk Kühnau eine entsprechende Vereinbarung. Das Land Thüringen übernahm zeitgleich die Verpflichtung, dauerhaft die Flächen des Grünen Bandes für den Naturschutz und als Erinnerung an die deutsch-deutsche Teilung zu bewahren. Das Bundesumweltministerium sicherte die Förderung zahlreicher Einzelvorhaben zur Entwicklung des Grünen Bandes mit einer Gesamtsumme von über 2,4 Millionen Euro zu.

2009 Naturschutzprojekt Hohe Schrecke

Das Waldgebiet der Hohen Schrecke ist rund 7.000 Hektar groß und nahezu unzerschnitten. Weite Waldbereiche sind aufgrund der militärischen Vergangenheit von der forstlichen Nutzung verschont geblieben. Buchen von bis zu 300 Jahren prägen das Waldbild. Wildkatze, Schwarzstorch, Mopsfledermaus und Glanz-Knochenkäfer haben hier ein Refugium gefunden. Nach der Wende sind die Flächen in das Eigentum des Freistaates Thüringen übergegangen. Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) verfolgte ab 2001 den Auftrag, diese Flächen meistbietend zu veräußern. Der BUND befürchtete ebenso wie auch die Anrainer-Kommunen, dass diese einzigartigen Wälder bei der Privatisierung kommerzieller Forstbewirtschaftung zum Opfer fallen und legte deshalb ein eignes Kaufangebot vor. Im Jahr 2005 wurden die naturschutzfachlich wertvollen Waldflächen dennoch an einen privaten Investor verkauft.
Mit der Übergabe der Verantwortung für ein Naturschutzgroßprojekt an die Naturstiftung David im Jahr 2009 würdigen das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz das jahrelange Engagement der Akteure. Und setzen auf ein Konzept, das naturnahe Waldwirtschaft mit ungestörter Wildnis ebenso verbindet wie Naturschutz mit regionaler Entwicklung. Rund ein Drittel des Waldes soll sich dauerhaft ohne das Zutun des Menschen entwickeln – als Urwald von Morgen. Die verbleibenden Flächen werden besonders naturnah bewirtschaftet und zu einem abwechslungsreichen Dauerwald entwickelt.

 

2012 Eröffnung des BUND Wildkatzendorfes Hütscheroda

Am 27.03.2012 wurde das BUND Wildkatzendorf in Hütscheroda im Rahmen einer Festveranstaltung mit 300 Gästen eröffnet. Das Themendorf am UNESCO–Weltnaturerbe Nationalpark Hainich widmet sich ganz dem Wappentier des Hainichs – der Wildkatze. An vielen Orten ist die heimische Raubkatze heute, durch die immer stärkere Zerschneidung der Landschaft, verschwunden. In seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ hat der BUND einen grundlegenden Plan entwickelt, um die Wälder Deutschlands mit Korridoren und Grünbrücken wieder miteinander zu verbinden. Ein solches Vorhaben braucht auch einen Ort, um die Faszination der Katzen zu erleben und ein Verständnis für einen nachhaltigen Natur- und Umweltschutz zu entwickeln – das Wildkatzendorf Hütscheroda. Träger der Einrichtung ist die Wildtierland Hainich gGmbH. Sie wurde 2010 vom BUND Landesverband Thüringen e.V., der Gemeinde Hörselberg-Hainich, der Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal und der GEN e.V. (Förderverein Nationalpark) gegründet.

2016 Gründung Natura 2000-Station "Unstrut-Hainich/ Eichsfeld"

Am 09.05.2016 wurde in Thüringen die erste Natura 2000-Station „Unstrut-Hainich/ Eichsfeld“ eröffnet. Sie war die erste von mittlerweile zwölf  Stationen und einem Kompetenzzentrum, welche die staatliche Naturschutzverwaltung, den verbandlichen Naturschutz und die Landnutzer bei der Umsetzung von Erhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen in Natura 2000-Gebieten mit ihren besonders schützenwerten Arten in Thüringen unterstützen sollen. Konkret beinhaltet das beispielsweise die Initiierung der Pflege bzw. Nutzung artenreicher Orchideenrasen, die Anlage von Laichgewässern für Amphibien u.a. die Gelbbauchunke oder die Umsetzung einer naturschutzgerechten Landnutzung. Die Natura 2000-Stationen arbeiten eng mit den Akteuren in der Region, den Vertreten der Verwaltung und der Großschutzgebiete, den Kommunen, den Verbänden und den Landnutzern zusammen. Träger der Natura 2000-Station ist die Wildtierland Hainich gGmbH, deren Gesellschafter neben dem BUND Thüringen die Gemeinde Hörselberg-Hainch, die Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal und die Gesellschaft zur Entwicklung des Nationalparks Hainich sind. Am 05.07.2019 wurde mit dem neuen Thüringer Naturschutzgesetz langfristig die Voraussetzung geschaffen, die Lebensräume und Arten des europäischen Schutzgebietsnetzes in Thüringen dauerhaft zu sichern und zu entwickeln. Alle zwölf Natura 2000-Stationen und das Kompetenzzentrum wurden in ihrem Status gesetzlich verankert und werden mit Mitteln des Thüringer Umweltministeriums gefördert.

www.natura2000-thueringen.de

2018 Gründung Trägerverein Natura 2000-Station Possen

Als Lebensraum besonders schützenswerter Pflanzen- und Tierarten ist das Waldwildnisgebiet am Possen Teil des Europäischen Schutzgebietsnetzes "Natura 2000". Seit Juni 2019 organisiert eine eigens eingerichtete Station Angebote, um das 1.000 Hektar große Wildnisgebiet im Possen bei Sondershausen als „Urwald von morgen“ erlebbar zu machen. Außerdem wird sie einen landesweiten Waldbiotopverbund aufbauen. Dazu vereint die Natura 2000-Station „Possen“ die Expertise von Naturschutzorganisationen und gesellschaftlichen Akteuren vor Ort. Das zeigt sich schon in ihrer besonderen Trägerstruktur. Mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF), der Grünen Liga Thüringen, der Naturstiftung David, dem Verein Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen (VRT), der Wildtierland Hainich gGmbH und dem BUND Thüringen stützen sich die Mitarbeiter auf langjährige Erfahrungen im Bereich Naturschutz. Und der örtliche Jugendfreizeit- und Bildungsverein Freiräume e. V. bereichert den im Sommer 2018 gegründeten Trägerverein mit seinem Erfahrungsschatz aus der Arbeit mit den Menschen vor Ort und schafft gleichzeitig die Basis für eine weitere Aufgabe der Station: die Umweltbildung. Im Dezember 2018 erhielt der Verein den offiziellen Zuschlag zum Betrieb der Natura 2000-Station.

2018 Grünes Band Thüringen wird Nationales Naturmonument

Am 09.11.2018, genau 29 Jahre nach dem Mauerfall beschloss der Thüringer Landtag abschließend die Ausweisung des Grünen Bandes Thüringen als Nationales Naturmonument. Vorangegangen war ein hartes Ringen: Insbesondere der Waldbesitzerverband und einzelne Kommunen fühlten sich durch die Schutzgebietsausweisung eingeschränkt und drohten mit Klage. Der BUND beauftragte ein eigenes Rechtsgutachten. Festgestellt wurde die Rechtmäßigkeit der Ausweisung des gesamten Grünen Bandes als Nationales Naturmonument per Gesetz. Mit der Verabschiedung des Thüringer Grüne Band Gesetzes sind die Weichen für den Schutz des gesamten Grünen Bandes Thüringen gestellt.  Mit dem Rückenwind dieser Entscheidung wird sich der BUND weiter für den Lückenschluss und ein durchgängiges Grünes Band einsetzen. Die Kampagne des BUND Thüringen, die neben tollen Landschaften, seltenen Arten und der Grenzgeschichte besonders die Menschen am Grünen Band in den Blickwinkel stellte, trug maßgeblich zu dem Erfolg der Schutzgebietsausweisung bei. Sachsen-Anhalt strebt derzeit ebenfalls eine Ausweisung als Nationales Naturmonument an.

Jahresbericht 2022

Ein Rückblick darauf, welche Aufgaben schon angegangen wurden und welche Herausforderungen noch vor uns liegen.

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