Am 25. Oktober 2023 führte eine gemeinsame Exkursion mit dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz 46 Teilnehmer*innen sowie drei Referent*innen in einen stillgelegten Steinbruch in Gräfenhain bei Gotha.
Unter dem Motto „Bilche in Thüringen – Unterwegs im Lebensraum von Gartenschläfer und Haselmaus“ begab sich die Gruppe auf die Spuren der seltenen Arten und erhielt dabei umfangreiches Fachwissen von den zwei Bilch-Experten Sven Büchner (Justus-Liebig-Universität Gießen), Ronald Bellstedt (NABU Ortsverband Gotha) sowie Anita Giermann, der Projektkoordinatorin der „Spurensuche Gartenschläfer“ in Thüringen (BUND Thüringen). Teilnehmer*innen waren Verantwortliche und Interessierte aus Behörden, Naturparks, Natura 2000-Stationen, dem Landschaftspflegeverband, von ThüringenForst, aus Gutachterbüros sowie Ehrenamtliche.
Als Treffpunkt diente der stillgelegte Steinbruch Gräfenhain. Im Jahr 2021 wurde für diesen ein Schutzwürdigkeitsgutachten erstellt. Im Zuge der Untersuchungen wurde ein toter Gartenschläfer gefunden – ein überraschender Nachweis, der erste im Landkreis Gotha außerhalb der sonst bereits bekannten Verbreitung. Leider weigert sich die Stadt Ohrdruf als Eigentümerin des Steinbruchs bislang, diesen unter Schutz zu stellen.
In der Nähe der Rodebachmühle begab sich die Gruppe außerdem selbst auf Spurensuche und war erfolgreich: Mehrere, von der Haselmaus aufgenagte, Nüsse konnten ebenso gefunden werden wie Freinester. In einem davon befand sich sogar eine Haselmaus im Torpor.
Auf „Spurensuche Gartenschläfer“ sind Naturschützer*innen und Wissenschaftler*innen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), von der Justus-Liebig-Universität Gießen und von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und in Thüringen mit Mitteln der Stiftung Naturschutz Thüringen gefördert.
