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BUND erhöht Kaufangebot für Waldgebiet „Hohe Schrecke“

01. Juni 2004 | BUND

Erfurt. Der BUND hat dem Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus ein neues Angebot zum Kauf des Nordthüringer Waldgebietes „Hohe Schrecke“ gemacht. Der Verband will mindestens zwei Millionen Euro in die Region investieren. Das Geld ist für den Kauf der Waldflächen von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und für Projekte zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung in der Region bestimmt.

„Wir sind bereit, weitreichende Verantwortung für eines der unberührtesten Buchenwaldgebiete Deutschlands zu übernehmen, erklärte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Deshalb hat der BUND das Projekt „Hohe Schrecke“ zu einem bundesweiten Naturschutzprojekt des Gesamtverbandes erklärt. Wir wollen die naturnahen Wälder in der „Hohen Schrecke“ auch für nachfolgende Generationen schützen und zum Motor für eine nachhaltige Regionalentwicklung machen.“

Nach Angaben des BUND hat die Landesentwicklungsgesellschaft den Auftrag, das Waldgebiet „Hohe Schrecke“ zu vermarkten. Der BUND und die Gemeinden in der Region befürchten, dass dabei profitorientierter Forstwirtschaft und kurzfristigen Gewinn-bestrebungen der Vorzug gegeben werden vor einer nachhaltigen Regional¬entwicklung und dem langfristigen Schutz der Wälder.

„Die „Hohe Schrecke“ ist ein „hot spot“ unter den Waldgebieten in Mitteleuropa. Weite Waldbereiche sind aufgrund der militärischen Vergangenheit von der forstlichen Nutzung verschont geblieben. Buchen von bis zu 300 Jahren prägen noch das Waldbild. Zu den Bewohnern dieses Waldparadieses zählten Wildkatze, Schwarzstorch und Rothirsch. Eine rein ökonomisch orientierte Bewirtschaftung der Wälder bedeutet das sichere Aus für viele der heute dort noch vorkommenden seltenen Arten.“, erklärte Frank Henkel, waldpolitischer Sprecher des BUND Thüringen.

Der BUND erwartet, dass auch die Landesregierung ihre Verantwortung für den Erhalt dieses Waldgebietes übernimmt. Der Freistaat hat die Wälder der Hohen Schrecke 1992 kostenlos von der Bundesregierung übertragen bekommen. Nun sollten die Flächen nicht ohne Rücksicht auf naturschutzfachliche Belange und die Interessen in der Region meistbietend vermarktet werden. 

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