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BUND-Thüringen kritisiert Entscheidung zur Werraversalzung: Kein ökologischer Fortschritt erkennbar

30. November 2012 | BUND, Chemie

Erfurt. Der BUND Thüringen kritisiert die heute bekannt gegebene Entscheidung des Regierungspräsidiums Kassel, die Salzwerte der Werra bis 2020 nur um ein Drittel zu senken.

„Diese Entscheidung ist eine Farce. Die Salzeinleitung in die Werra muss bis 2020 vollständig gestoppt werden. Stattdessen erlaubt das Regierungspräsidium Kassel immer noch einen sechsmal so hohen Wert wie er ökologisch verträglich wäre“, so der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Dr. Burkhard Vogel. „Der Kalikonzern K+S macht Milliardengewinne, unternimmt aber keine erkennbaren Anstrengungen, sich zukunftsfähig aufzustellen. Er hat das Argument der Arbeitsplatzsicherung vorgeschoben und das Land Hessen ist diesem durchsichtigen Manöver gefolgt“, stellt er fest.
„K+S bleibt weiter in der Pflicht, eine Nordsee-Pipeline zu bauen oder auf rückstandsfreie Produktion umzustellen. Die Entscheidung aus Hessen, baut zu wenig Druck auf und zementiert zusätzlich den schlechten ökologischen Zustand der Werra auch weit über das Jahr 2015 hinaus“ so der BUND-Landesgeschäftsführer weiter.

Hintergrund:
Ab 2015 darf K+S keine weitere salzhaltige Lauge in den Untergrund verpressen und hat deshalb eine weiterhin hohe Salzeinleitung in die Werra beantragt. Laut Berichten hat das zuständige Regierungspräsidium Kassel heute die stufenweise Verringerung der Chlorid-Grenzwerte ab 2015 von 2500mg/l auf 1700mg/l festgesetzt. K+S hatte am „Runden Tisch“ zugesichert, bis 2020 eine Pipeline zur Einleitung der Kalilauge in die Nordsee zu bauen.
Ab 2015 muss laut EU-Wasserrahmenrichtlinie zudem der ökologische Gewässerzustand verbessert sein. Weil dies nicht absehbar ist, hat die EU bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Oberhalb der Salzeinleitungsstellen leben in der Werra zwischen 30 und 60 Arten, unterhalb von Gerstungen dann weniger als zehn Arten, die zudem von zwei ortsfremden Salzwasserorganismen dominiert werden.

 

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