Landesverband Thüringen e.V.
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Das Grüne Band

Schutz vor weiterer Zerschneidung

Der BUND sichert durch Flächenkauf in einzelnen Projektgebieten wertvollste Biotope des Grünen Bandes vor Zerstörung und Intensivnutzung, entbindet aber dadurch nicht die öffentliche Hand von der Verpflichtung, öffentliche Flächen für den Naturschutz zu sichern. Der BUND Thüringen hat bisher in vier Ankaufgebieten Flächen erworben, um sie durch Landschaftspflege zu verbessern bzw. der Sukzession überlassen.

Steinachtal - Linder Ebene

Im fruchtbaren Sonneberger Unterland erfüllt das Grüne Band eine wichtige Verbundfunktion zwischen wertvollen Feuchtbiotopen, Magerrasen und Heideflächen. Mit Spendenmitteln und Mitteln des Freistaates Thüringen (und auf bayerischer Seite des Freistaates Bayern) hat der BUND bisher ca. 26 ha an wichtigen Flächen erworben und naturnah entwickelt. Damit wurden für Braun- und Schwarzkehlchen, Bekassine, Laubfrosch, Kreuzkröte, Grüne Keiljungfer und viele andere Arten Lebensräume erhalten. Sukzessiv werden weitere Flächen angekauft und Landschaftspflegemaßnahmen umgesetzt. Zu letzterem gehört unter anderem, dass aus dem ehemaligen Sperrgraben Betonplatten entfernt oder Kleingewässer geschaffen wurden. Dies kommt u.a. dem Laubfrosch zugute, der im Projektgebiet vor allem im Grenzstreifen siedelt. 

Das WestÖstliche Tor

Auf dem Kutschenberg bei Ecklingerode gelegen und von weitem sichtbar, ragen zwei Eichenstämme in den Himmel, die sich in der Torschwelle aus Edelstahl spiegeln. Während die Eichenstämme langsam verfallen, werden sie allmählich von dem ringsum gepflanzten Roteichenwald überwuchert, dessen tiefrote Blätter im Herbst weithin sichtbar sein werden. Auf der Grenze, die neben dem Tor verläuft, blühen alljährlich die Herbstblausterne, um den früheren Grenzverlauf anzuzeigen. Umliegende Wildnisflächen, die dem BUND Thüringen und der Heinz-Sielmann-Stiftung gehören, werden von Leineschafen gepflegt und überwiegend mit Schafen bewirtschaftet.
Als Symbol der Einigung von Ost und West wurde dieses Kunstwerk im Juni 2002 vom früheren sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow gemeinsam mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin eingeweiht.  

Mendhausen und die Wanstschrecke

Im Landkreis Hildburghausen konnte eine weiteren Fläche in der Gemarkung Mendhausen erworben werden. Dieses Gebiet ist für die vom Aussterben bedrohte Wanstschrecke von besonderer Bedeutung:

Lange Zeit hielt man die Wanstschrecke in Thüringen für ausgestorben, bis man sie im Grünen Band im Grabfeld wiederentdeckte. Das Grüne Band ist ein Refugium für viele Arten wie die Wanstschrecke, deren Lebensräume durch Straßen zerschnitten oder durch intensive Nutzung zu stark verändert sind. Hier gibt es auch im Juli noch lange Grashalme, auf die "Willi" klettern kann, um "Wanda" anzulocken und in diesem Streifen aus Grasland, Brachen und Feuchtwiesen kann sich die Wanstschrecke ungestört fortbewegen. 

Werra zwischen Wartha und Sallmannshausen

Die Werra verläuft über weite Strecken in Thüringen parallel zum Grünen Band; im Gebiet zwischen Dankmarshausen und Wartha bildete die Werra (wie übrigens auch weiter nördlich bei Lindewerra) die Grenze zwischen beiden deutschen Staaten. Im Rahmen des E+E-Vorhabens Bestandserfassung Grünes Band wurde der Beschluss gefasst, die Projekte Grünes Band und Lebendige Werra in diesem Bereich miteinander zu verknüpfen. Genau in diesem Bereich wurden, im Rahmen des Modellvorhabens, initiiert durch den BUND und durchgeführt durch das Staatliche Umweltamt Suhl, wertvolle Maßnahmen der Auenrenaturierung durchgeführt. Als Folge des Altarm-Anschlusses bei Sallmannshausen hat sich beispielsweise die Gelbbauchunke wieder angesiedelt, eine Art, die aus den Auen fast verschwunden ist, da es ihren Lebensraum, periodische Tümpel, dort kaum noch gibt. 

Ihre Ansprechpartnerin

Karin Kowol

Projektleiterin „Grünes Band“
Trommsdorffstraße 5 99084 Erfurt E-Mail schreiben Tel.: 361/5550313

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