25. August 2025 | Pressemitteilung
Gipdskarstgebiet Südharz
(Elke Blanke
/
BUND Nordhausen)
Auf etwa 100 km Länge aber nur wenigen Kilometern Breite erstreckt sich die Südharzer Gipskarstlandschaft an der Südabdachung des Harzes. Hier finden sich vielfältige Karsterscheinungen wie Erdfälle, Dolinen, Höhlen und Bachschwinden, die in so hoher Anzahl auf engsten Raum einmalig in Europa sind. Das Gipskarstgebiet im Südharz ist das größte und bedeutendste Gipskarstgebiet in Mitteleuropa.
Diese Besonderheit ist das Ergebnis von geologischen und klimatischen Prozessen, welche vor etwa 250 Millionen Jahren ihren Anfang genommen haben und bis heute andauern. Dadurch ist ein vielfältiges Mosaik an Lebensräumen entstanden, in dem unterschiedlichste Arten eine Heimat gefunden haben. Selbst Relikte der Eiszeit konnten hier bis heute überdauern. Zahlreiche gefährdete und seltene Arten sind hier Zuhause. Dazu zählen mindestens zwölf Fledermausarten, die in den Karsthöhlen Unterschlupf finden. Die Wildkatze erreicht in der Südharzer Gipskarstlandschaft maximale Siedlungsdichten, denn reich strukturierte Buchenwälder dienen ihr sowie dem Uhu als Lebensraum. Zahlreiche Amphibien finden in den wassergefüllten Erdfällen, in Schluchtwäldern oder Quellsümpfen ihre Heimat.
Gipsabbau im Südharz
(Stefan Röhl)
Doch die Gipskarstlandschaft ist bedroht, denn Gips ist ein begehrter Rohstoff und dass bereits seit dem Mittelalter. Was klein begann, wuchs im Zuge der Industrialisierung zu einem umfassenden und landschaftszerstörenden Industriezweig heran. Heute wird das „weiße Gold“ mittels Sprengungen und Schwertechnik der Natur entrissen. An vielen Stellen haben große Gipskonzerne daher bereits gigantische Krater in die Landschaft getrieben.
Ein fortschreitender Abbau hätte nicht nur die Zerstörung einer einzigartigen Landschaft zur Folge, sondern würde die Entwicklungsperspektiven einer ganzen Region vernichten.
25. August 2025 | Pressemitteilung
19. Februar 2025 | Pressemitteilung
11. Februar 2025 | Pressemitteilung
30. Januar 2025 | Pressemitteilung
14. Januar 2025 | Pressemitteilung
13. Dezember 2024 | Pressemitteilung
05. Dezember 2024 | Pressemitteilung
11. Oktober 2024 | Pressemitteilung
13. Juni 2024 | Pressemitteilung
28. Mai 2024 | Pressemitteilung
06. Oktober 2023 | Pressemitteilung
18. April 2023 | Pressemitteilung
Gipskarsthöhle
(Stephan Röhl)
Seit seiner Gründung 1990 kämpft der BUND Thüringen gegen eine Ausdehnung des Gipsabbaus im Zechsteingürtel des Südharzes. Wir arbeiten hier eng mit unserer BUND-Gruppe Nordhausen zusammen, die auf ein erfahrenes ehrenamtliches Team setzen kann, das sich mit Leib und Seele für den Erhalt ihres Gipskarstgebietes einsetzt. Seitdem konnten wir bereits Einiges erreichen. Weiterlesen...
Mehrheitlich sind die Menschen im Südharz und auch lokale Politiker gegen neue Steinbrüche in ihrer Heimat. Doch der Willen der Bevölkerung wird durch die Bestätigung des Abbaus am Kuhberg in der Rüdigsdorfer Schweiz ignoriert.
Die neue Webseite www.naturerbe-gipskarst.de informiert über einmalige Landschaft im Südharz und Alternativen zum Gipsabbau.
Mitten in Deutschland ist eine weltweit einzigartige Naturlandschaft akut von Zerstörung bedroht! Das Unternehmen Knauf will sich mitten im Naturschutzgebiet die Rechte für den Abbau von Naturgips sichern!
Anlässlich der Fachtagung „Ressourcenschutz im Südharz“ drängten die Teilnehmenden auf ein Ende des Naturgipsabbaus bis spätestens 2045.
Weiße Berge, wilde Wälder, blütenreiche Wiesen. Der Gipskarst braucht öffentliche Aufmerksamkeit und Menschen, die dieses einmalige Geo- und Biotop schützen.
Ein fortschreitender Abbau von Naturgips hätte nicht nur die Zerstörung einer einzigartigen Landschaft zur Folge, sondern würde die Entwicklungsperspektiven einer ganzen Region vernichten.
Mit Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen (REA) und Gipsrecycling stehen zwei gute Alternativen zum Naturgips zur Verfügung. Der Raubbau an der Natur ist somit überhaupt nicht mehr notwendig.
In der Regionalen Planungsversammlung Nordthüringen am 07.10.2020 haben wir unser Gutachten zum Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis 2045 vorgestellt.
Bereits seit 1990 wird die Einrichtung eines Biosphärenreservates „Karstlandschaft Südharz“ diskutiert. Ein aktuell eingeleiteter Diskussionprozess soll endlich einen Forstschritt bringen.
Im Schwarzbuch geben wir Einblicke in Abbauvorhaben und zeigen die reale Bedrohung der artenreichen Gipskarstlandschaft in Thüringen auf.
Der BUND-Faktencheck greift die aktuell häufig in der Öffentlichkeit getätigten Aussagen über Gipsabbau und den Wert der Karstlandschaft Südharz auf und kommentiert diese unter Nutzung sachverständiger Quellen.
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