Unsere Erfolge

Seit seiner Gründung 1990 kämpft der BUND Thüringen gegen eine Ausdehnung des Gipsabbaus im Zechsteingürtel des Südharzes. Wir arbeiten hier eng mit unserer BUND-Gruppe Nordhausen zusammen, die auf ein erfahrenes ehrenamtliches Team setzen kann, das sich mit Leib und Seele für den Erhalt ihres Gipskarstgebietes einsetzt. Seitdem konnten wir bereits Einiges erreichen:

• Ausweisung Naturschutzgebiete: Durch unsere kontinuierliche Lobbyarbeit auf Landesebene konnten wir die Ausweisung der Naturschutzgebiete "Winkelberg", "Bromberg - Mühlberg", Pfaffenköpfe" und "Harzfelder Holz" erwirken und so die Erweiterung bestehender Gipsabbaugebiete auf diesen naturschutzfachlich wertvollen Flächen verhindern.
• Schwarzbuch Gipskarst: Mit unserer 32-seitigen Publikation konnten wir einen umfassenden Überblick über Abbauvorhaben geben und die reale Bedrohung der Südharzer Gipskarstlandschaft in Zahlen darstellen. Das Ergebnis: Durch den Gipsabbau sind bereits mehr als 250 ha Landschaft im Südharz unwiederbringlich verloren gegangen.
• Stopp von Neuverritzungen: In verschiedenen Gremien auf Regional- und Landesebene wirken wir darauf hin, dass keine weiteren Gebiete für den Gipsabbau ausgewiesen werden. Als Antwort auf unsere jahrzehntelange Aufklärungsarbeit hat die Thüringer Landesregierung bereits zum wiederholten Male den Stopp weiterer Neuverritzungen in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen.
• Erwerb von Sperrflächen: Wir konnten bereits einige naturschutzfachlich wertvolle Flächen im Südharz mit "Sperrflächen" vor Erweiterungsvorhaben der Gipsindustrie schützen. Die Flächen werden, wie viele andere im Südharz, nachhaltig vom BUND gepflegt und ihre wertvollen Lebensräume entwickelt.
• Initiierung eines Gipsdialoges: Als Ergebnis unserer jahrelangen Gespräche mit der Gipsindustrie konnten wir alle Beteiligten im Rahmen eines Gipsdialoges an einen Runden Tisch holen. Leider wurde der Dialog seitens der Gipsindustrie mit einem Aufruf zum schrankenlosen Gipsabbau einseitig aufgekündigt.

• Zukunft als Biosphärenreservat: In enger Zusammenarbeit mit dem Thüringer Umweltministerium konnten wir den Prozess zur Ausweisung eines UNESCO-Biosphärenreservates angehen. Der Moderationsprozess ging mit einem positivem Votum zu Ende. Jetzt setzen wir uns dafür ein, dass die Pläne auch in die Tat umgesetzt werden.
• Länderübergreifende Vernetzungsstelle: Um unsere Kräfte gemeinsam mit den Landesverbänden Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zu bündeln, wurde ab Mitte Juni 2020 eine zeitlich befristete Vernetzungsstelle Gipskarst eingerichtet.
• Alternativen zum Naturgips: Gemeinsam mit der Fachhochschule Nordhausen konnten wir die Erforschung von Alternativen zum Naturgips intiieren. Mit einem Gutachten zu "Umweltverträglichen Alternativen zum Abbau von Naturgips" konnten wir Szenarien aufzeigen, wie ein Ende des Naturgipsabbaus bis 2045 gestaltet werden kann. Dazu zählen unter anderem strengere Regelungen für Gips-Recycling und der verstärkte Einsatz alternativer Baustoffe. Zudem sollen Anreize für die Anwendung von Chemiegipsen gesetzt werden. Der Thüringer Ministerpräsident hatte zudem die Einrichtung einer Thüringer Gips-Kommission zugesagt, die eine mittelfristige Ausstiegsstrategie entwickeln soll, ähnlich wie die Kohle-Kommission auf Bundesebene.