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Atomkraftwerk

Atomkraft muss Geschichte werden!

Deutschland hat den Atomausstieg bis Ende 2022 beschlossen. Doch viele Fragen sind noch ungelöst. Niemand weiß, wo die bislang rund 30.0000 Kubikmeter hochradioaktiver Atommüll und über 600.000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktiver Müll sicher gelagert werden können. Auch sind unsere AKWs nicht sicher: Schwere Unfälle sind jederzeit möglich, der Katastrophen­schutz ist mangelhaft. Der BUND kämpft dafür, schnellstmöglich endgültig aus der Atomkraft auszusteigen – und einen ver­ant­wortungs­bewussten Umgang mit dem strahlenden Erbe zu finden.

Der BUND fordert

  • Alle Atomkraftwerke und Atomindustrie sofort stilllegen! Atomkraft ist unverantwortlich!
  • Atommüll-Lagersuche nur auf Grundlage von wissenschaftlich begründeten Kriterien und mit einer verlässlichen und wirksamen Beteiligung der Öffentlichkeit durchführen!
  • Atomausstieg ins Grundgesetz!
  • Alle Exporte von Atommüll verbieten!

Debatte um längere Laufzeiten

Atomstrom ist keine Lösung für akute Engpässe

Der BUND warnt vor längeren Laufzeiten der drei noch laufenden Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland. Atomkraft kann keine Lösung für mögliche akute Energieengpässe sein. Auch ein erneuter Stresstest ändert nichts daran, dass die Sicherheitsrisiken und Kosten eines Weiterbetriebs in keinem Verhältnis zu den dadurch gewonnenen, vergleichsweise geringen Strom-Kapazitäten stehen. Die drei noch laufenden AKWs haben einen Anteil von nur etwa sechs Prozent am deutschen Strommix. Und von zusätzlichen Strommengen kann kurzfristig ohnehin nicht die Rede sein, da neue Brennelemente nicht auf Halde liegen und frühestens im übernächsten Winter verfügbar wären.

Deutschland hat den Ausstieg aus der Atomenergie aufgrund der unberechenbaren Sicherheitsrisiken beschlossen - an den Grundlagen hat sich nichts geändert. Im Gegenteil: die AKW sind heute elf Jahre älter und haben allesamt eine Betriebsdauer von 30 Jahren weit überschritten. Sie sind störanfälliger und weisen zum Teil bereits jetzt erhebliche Sicherheitsmängel auf.

Auch das Atommüll-Problem ist nach wie vor ungelöst. Das laufende Suchverfahren für eine dauerhafte Lagerstätte für die Jahrtausende lang gefährlichen hochradioaktiven Abfälle wird mit dieser sinnlosen Debatte um Laufzeitverlängerungen aufs Spiel gesetzt.

Risiken

10 Gründe dagegen

Endlagersuche

Wohin mit dem Atommüll?

Am 28. September hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eine Landkarte veröffentlicht, die mögliche „Teilgebiete“ mit „günstige[n] geologische[n] Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten lassen.“

Bundesweit wurden 90 Regionen als mögliche Standorte vorgeschlagen. Dazu gehören auch Teile Thüringens. Konkret handelt es sich um die Steinsalzlagerstätten in Nord-, Mittel- und Südwestthüringen, sowie eine Gesteinsformation, die von Eisenach ins Weimarer Land führt. Ungeeignet seien dagegen die Regionen südöstlich von Saalfeld, westlich von Eisenach und ein Korridor zwischen dem Hainich und Stadtilm.


Mangelnde Transparenz

Kritik erntet die Endlagersuche vor allem für die mangelnde Transparenz der zugrunde liegenden Daten. Während die Verwaltung geologischer Informationen in den neuen Bundesländern in der Vergangenheit vor allem zentralistisch erfolgte, liegen wichtige Daten in den alten Bundesländern bis heute bei Rohstofffirmen unter Verschluss. Das erschwert die Suche nach einem Standort.

Unzureichende Beteiligung

Das Atommüll-Bundesamt hat es als Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung bisher sowohl versäumt, Bürgerinnen und Bürger als auch die Umweltverbände mitzunehmen. Deshalb fordern wir alle Thüringerinnen und Thüringer auf, sich jetzt an den kommenden Fachkonferenzen zu beteiligen. Der BUND ruft parallel dazu eine Koordinierungsgruppe Atommüll als Beratungsgremium ins Leben. Uns vertreten dort Heidi Schell vom BUND Nordhausen sowie Robert Bednarsky als Vertreter des Vorstandes.

Die beiden leiten auch den neu gegründetetn Landesarbeitskreis "Atommülllager-Suche" in welchem sich Jede/r einbringen und mitwirken kann.

Nicht vor meiner Haustür?

Jeder Standort hat Nachteile, so auch die Teilgebiete in Thüringen. Wir brauchen jetzt eine fundierte Bewertung der Teilgebiete durch kritische Forschende unabhängig von politischen Einflüssen. Das Ziel aller sollte es sein, den bestmöglichsten und damit sichersten Standort zu finden.

Flyer

Titelbild Uran-Atlas  (BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.)

 

 

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