Zielarten
Hier erfahrt Ihr mehr über die Zielarten des ENL-Projektes und findet Bilder der einzelnen Vogelarten.
Durch die intensive Landnutzung haben Streuobstwiesen ihre Bedeutung als Nahrungslieferanten für den Menschen verloren. Viele mussten intensiver Bewirtschaftung, Siedlungen und Straßen weichen. Die wenigen verbliebenen Bäume werden sich selbst überlassen und vergreisen. Nachpflanzungen bleiben aus und die Flächen verbuschen. In diesem vernachlässigten Zustand können Streuobstwiesen kaum mehr als Lebensraum oder Nahrungsgrundlage für Tiere und Pflanzen dienen. Sie werden schlichtweg vergessen.
Im unmittelbaren Umfeld des Nationalparks, welches zum Großteil landwirtschaftlich geprägt ist, sollen ausgewählte Flächen so gepflegt und entwickelt werden, dass sie von Vogelarten (Zielarten) des Halboffenlandes verstärkt als Habitat genutzt werden können. Insbesondere Streuobstwiesen und ehemalige Schaftriften sollen dafür hinsichtlich ihrer potentiellen Eignung kartiert werden. Aufbauend auf den Kartierungsergebnissen wird dann – in Kooperation mit Flächennutzern, Unteren Naturschutzbehörden und Landwirtschaftsämtern – ein Katalog sinnvoller Maßnahmen für die jeweiligen Flächen erstellt.
Hierzu zählen:
Im Vorgängerprojekt (bis Juli 2020) wurde der Zustand der Streuobstwiesen und die Vorkommen der Zielarten in den Projektflächen genau kartiert, und Kontakte zu Flächeneigentümern und Landnutzenden etabliert. Auf der mit über 50 ha größten Projektfläche am Bauernberg nördlich von Behringen wurden bereits größere Maßnahmen exemplarisch umgesetzt. Dazu gehörten unter anderem die Auflichtung von knapp 9 ha Wacholderheide und eines Streuobstbereichs halbstämmiger Pflaumen sowie das Ausbringen von Nistkästen für den Wendehals.
Im Folgeprojekt (Juli 2020 bis Oktober 2021) steht die Umsetzung weiterer großer Maßnahmen im Fokus. Hier sollen insbesondere Pflege- und Erhaltungsschnitte an über 3.500 zumeist stark vernachlässigten Obstbäumen durchgeführt werden. Weitere verbuschte Wacholderheide- und Streuobstflächen werden aufgelichtet. Zahlreiche weitere Nistkästen sollen auf möglichst vielen Flächen ausgebracht werden, da diese auf dem Bauernberg bereits gut vom Wendehals angenommen wurden.
Das Folgeprojekt wird vom BUND Landesverband Thüringen e.V. durchgeführt und vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) im Rahmen des Programmes „Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft“ (ENL) aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unterstützt.
Hier erfahrt Ihr mehr über die Zielarten des ENL-Projektes und findet Bilder der einzelnen Vogelarten.
Hier findet Ihr Karten zum und eine kurze Beschreibung des Projektgebiets.
Entbuschungen, Ausdünnungen, Entfernungen, Wendehalsbruten, Siebenschläfer, rufende Neuntöter & Co.
Das Land Thüringen fördert mit Unterstützung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)die Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Natur- und Kulturerbes sowie des Freizeit- und Erholungswertes ländlicher Räume. Das Vorhaben muss überwiegend den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege dienen. ELER-Vorhaben müssen in der Regel im ländlichen Raum Thüringens durchgeführt werden.
Halboffenland sind waldfreie, in aller Regel landwirtschaftlich genutzte Flächen. Beispiele hierfür sind Streuobst- oder Gehölzbestände wie Hecken, Baumreihen, Gebüsche und Kleinwälder.
Eine Zielart ist eine Pflanzen- oder Tierart, welche bei Projekten & Vorhaben das Ziel der Maßnahme darstellen kann. Durch das Ausrichten der Maßnahmen auf die Ansprüche der Art in Bezug auf Lebensraum und Lebensbedingungen soll deren Ausbreitung gefördert und/oder die Art erhalten werden.
Über unser Modell-Projekt hinaus setzen sich unsere BUND-Gruppen vor Ort in ganz Thüringen für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen ein, beispielsweise in Erfurt und Untermaßfeld. Sie bieten Baumschnitt- und Veredelungskurse, Vorträge und Projekttage mit Kindern an und geben so wertvolles Wissen weiter. So konnten bereits mehrere hundert Obstbäume neu gepflanzt werden, vor allem Hochstämme und historische Sorten, unter anderem auch im Ilm-Kreis. Mit Baumpaten-Projekten werden zudem vernachlässigte Obstbäume wieder in Pflege und Nutzung gebracht.
BUND-Bestellkorb