
15. Februar 2025 | Publikation
"Natura 2000" ist das europaweite Schutzgebietsnetzwerk, begründet durch die Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH) und die Vogelschutzrichtlinie. Es bildet das Rückgrat des europäischen Naturschutz und wird ergänzt durch spezielle Arten- und Biotopschutzregeln auch jenseits der Schutzgebiete.
Das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen ist die Koordinierungsstelle für das Netzwerk der Natura-2000-Stationen. Ab Projektbeginn 2016 wurde es bis Februar 2020 gemeinsam von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz gefördert. Nach erfolgreicher Etablierung in der Naturschutzszene Thüringens, wird das Kompetenzzentrum nun seit März 2020 vom Land Thüringen finanziert.
Das Kompetenzzentrum ist in gemeinnütziger Trägerschaft des BUND Thüringen e.V., des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und des NABU Thüringen e.V.
Um den Naturreichtum Thüringens zu sichern, hat das Land Thüringen die Voraussetzung für zwölf Natura 2000-Stationen geschaffen. Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) fördert die Stationen mit insgesamt ca. 1,65 Mio. Euro pro Jahr. Seit 2019 ist das Netzwerk der Natura 2000-Stationen im Thüringer Gesetzt zur Neuordnung des Naturschutzrechts (vom 30. Juli 2019) gesetzlich verankert und somit fester Bestandteil des Naturschutzes in Thüringen.
Die Natura 2000-Stationen sind in nahezu ganz Thüringen tätig. Hinter den Stationen stehen seit Jahren in den Regionen tätige Vereine und Verbände. Sie initiieren Projekte, beraten Landnutzer und führen Erstpflegemaßnahmen durch. Dabei bilden die Natura 2000-Stationen eine Schnittstelle zwischen behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutz. Wichtig ist zudem eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Umweltbildung.
Im alle sechs Jahre erscheinenden FFH-Bericht wird Bilanz gezogen: was konnte mit dem europaweiten Natur-und Artenschutz erreicht werden? Neben den erzielten Erfolgen, offenbart der neue Bericht, dass der Zustand von vielen Arten und Lebensräumen in Deutschland weiterhin kritisch bleibt. Vor allem eine Verschlechterung in Gewässern, artenreichen Wiesen und Weiden sowie seltenen Waldlebensräumen wird beobachtet. Nach Erfahrung des BUND beschreibt der Bericht vielerorts nur die Spitze des Eisbergs, tatsächlich sieht es für viele Arten und Lebensräume weitaus schlimmer aus.
Auch die EU-Kommission bemängelt die Anwendung der Naturschutzrichtlinien in Deutschland. Im Juli 2019 wurde deshalb ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, da eine Verschlechterung der Lebensräume von Bestäuberinsekten, Bienen und Schmetterlingen nicht verhindert wurde. Angemahnt wurde vor allem der schnelle Verlust von artenreichem Grünland. Der Schutz von Wiesen und Weiden in Deutschland muss verstärkt werden, um den dramatischen Verlust von Artenvielfalt stoppen zu können.
In einem weiteren Verfahren wurde eine Rüge durch die Kommission ausgesprochen, da 787 der 4606 FFH-Gebiete immer noch nicht ausreichend gesichert sind. Fehlende Managementplänen verhindern eine passende Naturschutzpraxis vor Ort.
Von 2014 bis 2016 wurde intensiv geprüft, ob die europäischen Richtlinien in der Lage sind, ihre Ziele zu erreichen. Im sogenannten "Fitnesscheck" der EU Kommission kam es zu intensiven Auseinandersetzungen um die Zukunft des europäischen Naturschutzes. Nur auf Druck eines breiten Bündnisses des BUND und seines europäischen Netzwerks "Friends of the Earth" aus Verbänden, Institutionen, Unternehmen und der Unterstützung von über 500.000 Bürgerinnen und Bürger konnte eine Abschwächung der europäischen Naturschutzes abgewendet werden.
Die abschließende Expertenstudie zur Wirksamkeit der Richtlinien machte klar: "Natura 2000" funktioniert, wenn es in den Staaten richtig umgesetzt wird. Zum 7.Dezember 2016 bestätigte die Kommission keine Veränderungen an den Gesetzen vorzunehmen und startete den "Aktionsplan für Menschen, Natur und Wirtschaft", um Umsetzungsprobleme der Richtlinien zu beheben.
Ein toller Erfolg für den europaweiten Natur- und Artenschutz und die zahlreichen Menschen die sich für ihn einsetzen! Jetzt braucht es weitere Anstrengungen für die Verteidigung und Stärkung der bedrohten Natur in Europa!
15. Februar 2025 | Publikation
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