Vorsicht Verwechslungsgefahr

Wildkatze - Vorsicht Verwechslungsgefahr!

Die Europäische Wildkatze ist keine verwilderte Hauskatze! Selbst Expert*innen können in manchen Fällen eine Wildkatze mit bloßem Auge kaum von einer Hauskatze unterscheiden. Achten Sie auf das Verhalten!

Hauskatzen von Wildkatzen unterscheiden

Übersichtsgrafik Unterscheidung Wildkatze von Hauskatze  (BUND e.V.)

Lebensraum der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris) sind die großen und strukturreichen Laubmischwälder Deutschlands. Doch das dichte, stark befahrene Straßennetz und die ausgeräumten Ackerflächen machen ihr das Überleben schwer.
Viele Menschen wissen nicht, dass es bei uns tatsächlich Wildkatzen gibt. Diese ist zwar verwandt mit unseren Hauskatzen, aber nicht ihr Vorfahre. Aufgrund der Ähnlichkeiten kommt es immer wieder zu Verwechslungen: Scheinbar herrenlose Kätzchen werden aus dem Wald mitgenommen, dabei ist die Wildkatzen-Mutter meist nur auf Mäusefang. Die Jungtiere werden dann häufig in Tierarztpraxen oder Tierheimen abgegeben. Ihr wildes Fauchen und Beißen machen schnell deutlich, dass es sich hier nicht um verlassene Hauskätzchen handelt!

Wildkatze in Not - Was ist zu tun?

Situation I: Kleine(s) Kätzchen (scheinbar) verlassen im Wald gefunden
Lassen Sie grau-getigerte Tiere zunächst vor Ort. Meist ist die Mutter ganz in der Nähe. Schauen Sie nach etwa 12 Stunden nach, ob die Kätzchen noch da sind. Wenn ja, wenden Sie sich an unser Notfalltelefon oder direkt an den BUND-Kontakt in Ihrem Bundesland: www.bund.net/wildkatzenkontakt.

Situation II: Wildkatze versehentlich mit nach Hause genommen
Das auffällige wilde und unzähmbare Verhalten macht schnell deutlich, dass es sich nicht um eine Hauskatze handelt. Verhindern Sie unnötigen Stress für das Tier, halten Sie es warm und isoliert in abgedunkelten Räumen. Sehr kleinen Kätzchen können Sie Aufzuchtmilch anbieten. Vermeiden Sie unbedingt Katzennassfutter – dies kann zu massivem Durchfall führen. Kontaktieren Sie schnellstmöglich eine*n Expert*in, siehe oben.

Situation III: Verletzte Wildkatze gefunden
Bergen Sie verunfallte erwachsene Tiere nicht alleine. Dies gilt besonders an Straßen. Wenden Sie sich an die BUND-Kontaktadresse Ihres Landes und bringen Sie die Katze zu einem Tierarzt. Der behandelnde Tierarzt muss unbedingt den Hinweis erhalten, dass es sich um eine Wildkatze handeln könnte. Nur wildkatzengerechte Behandlungen gefährden das Leben des Tieres nicht noch zusätzlich.

Situation IV: Tote Wildkatze gefunden
Tote Tiere dürfen aus rechtlichen Gründen, vor allem an Straßen, nicht alleine geborgen werden. Geben Sie die Standortdaten sowie den Fundzeitpunkt an den BUND-Wildkatzenexpert*innen, die Jagdausübungsberechtigten bzw. die Untere Naturschutzbehörde Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises weiter.

Ein Blick in die Wildtierauffangstation

In Tierheimen herrscht für Wildkatzen eine extreme Ansteckungsgefahr mit diversen Katzenkrankheiten. Diese haben oft tödliche Folgen. Deshalb ist die Aufzucht von jungen Wildkatzen oft Sache von Wildtierauffangstationen. Sie sind für solche Situationen vorbereitet. Sie ergreifen Quarantäne-Maßnahmen und führen eine auf Wildkatzen abgestimmte Behandlung durch. Wildkatzen benötigen in Gefangenschaft eine besondere Haltung. Diese kann nur durch geschulte Personen erfolgen. Im Video erfahrt ihr welche Gefahren und Herausforderungen es bei der Pflege und Auswilderung von Wildkatzen gibt.

Weiterführende Infomationen zur Unterscheidung von Wild- und Hauskatze sowie zum Umgang mit Wildkatzen finden Sie in unserem Handlungsleitfaden.

Wildkatzendorf
036254 / 865180

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Wildkatzen-Quiz
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