BUND Thüringen startet Projekt „Netzwerke für den Gipskarst“ und erhält Förderung der Deutschen Postcode Lotterie

18. April 2023 | Klimawandel, Lebensräume, Naturschutz, Ressourcen & Technik, Wälder

 (Ulf Müller / BUND Nordhausen)

18.04.2023

BUND Thüringen startet Projekt „Netzwerke für den Gipskarst“ und erhält Förderung der Deutschen Postcode Lotterie

Erfurt/Nordhausen. Seit Jahren engagiert sich der BUND Thüringen und besonders der BUND Kreisverband Nordhausen für die Südharzer Gipskarstlandschaft. Dieses Engagement mündet nun im Projekt „Netzwerke für den Gipskarst“, für welches der BUND Thüringen eine Förderung in Höhe von 160.000 Euro von der Deutschen Postcode Lotterie erhalten hat. „Wir freuen uns über die beachtliche Unterstützung für unsere länderübergreifenden Aktivitäten zum Erhalt der europaweit einmaligen Gipskarstlandschaft im Südharz“ so Robert Bednarsky, Vorsitzender des BUND Thüringen. Mit seinen weißen Bergen, wilden Wäldern, blütenreichen Wiesen und seiner Artenvielfalt ist der Gipskarst ein weltweit einzigartiger Naturraum und damit von herausragender Bedeutung für den Natur- und Artenschutz. Gemeinsam mit den BUND Landesverbänden Sachsen-Anhalt und Niedersachsen will der BUND Thüringen dem langjährigen Engagement zum „Schutz der Karstlandschaft Südharz“ neuen Aufwind geben, um den Naturgips-Ausstieg bis 2045 zu realisieren.

Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Nordhausen trugen den symbolischen Scheck zum ältesten Naturdenkmal des Landkreises Nordhausen – der Gipshöhle Kelle. „Wir möchten diese einmaligen Gipskarstwunder für uns und die kommenden Generationen erhalten. Dafür werben wir für den Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis 2045“, sagt die Projektkoordinatorin Ursula Schäfer, „denn Bauvorhaben können auch vollständig ohne Naturgips realisiert werden.“

Dass das geht, zeigt das veröffentlichte BUND-Gutachten „Umweltverträgliche Alternativen zum Naturgipsabbau in Deutschland“. Auch viele engagierte Menschen in der Region und darüber hinaus, die ihre Häuser mit Platten aus Holz, Stroh oder Lehm statt mit Naturgips renovieren, demonstrieren, wie umweltverträgliche Alternativen zum Naturgips aussehen können. Baustoffe wie Holz und Stroh binden überdies CO2 und sind nachwachsend. Der Gipsabbau im Südharz hingegen zerstört vor allem Wald, schadet dem Klima, dem Boden und der Heimat der dort lebenden Tiere und Menschen.

Mit einer Breite von bis zu zehn Kilometern und auf einer Länge von gut hundert Kilometern erstreckt sich die Landschaft vom Südharz in Sachsen-Anhalt über Thüringen bis nach Niedersachsen. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit über eine Koordinierungsstelle soll die herausragende überregionale Bedeutung der Landschaft für Natur, Geo- und Biodiversität, natürliche Laubwald- und Offenland-Lebensräume, für Klimaschutz, Erholung und Tourismus, Land- und Forstwirtschaft und anhängende Gewerke dargestellt werden. Gleichzeitig werden Landschaftsbedrohungen durch Bodenabbau, Klimawandel und Intensivierung anderer Nutzungen thematisiert und auf die Alternativen und die Notwendigkeit von deren Umsetzung hingewiesen.

Der BUND möchte mit dem neuen Projekt alle Interessierten einladen, den Schutz dieser einmaligen Landschaft aktiv voranzubringen. Menschen, die das Projekt unterstützen möchten, können sich gern beim BUND Thüringen melden und sich über Mitmachaktionen oder Spendenaktionen informieren.

Weiterführende Links:

https://www.bund-thueringen.de/gipskarst/netzwerke-fuer-den-gipskarst/

https://www.bund-thueringen.de/service/publikationen/detail/publication/gutachten-umweltvertraegliche-alternativen-zum-abbau-von-naturgips/

 

Weitere Informationen zur Deutschen Postcode Lotterie:

https://www.postcode-lotterie.de/

 

Kontakt:
Ansprechpartnerin beim BUND Thüringen: Ursula Schäfer, 01579 2331438, u.schaefer(at)bund-thueringen.de
Pressekontakt: Anne Werner | Kerstin Neumann, 0361/5550314, presse(at)bund-thueringen.de
Ansprechpartner beim BUND Kreisverband Nordhausen: Tobias Strietzel, info(at)bund-nordhausen.de

 

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