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Gipskarstlandschaft weiter gefährdet

17. November 2003 | Naturschutz, Lebensräume

Neue Broschüre des BUND wirbt für einen großräumigen Schutz im Südharz

Hannover/Erfurt/Magdeburg. Unter dem Titel „Raubbau auf Raten – Gipskarst-Landschaft Südharz“ wirbt der BUND in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit einer neuen Broschüre für den Schutz der Gipskarstlandschaft im Südharz. Die Verbände kritisieren die schleichende Zerstörung dieses einzigartigen Naturraumes durch den Abbau von Naturgips. Zum Schutz fordert der BUND ein länderübergreifendes Biosphärenreservat.

„Wir treten dafür ein, dieses Naturerbe langfristig zu erhalten“, sagte Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, Geschäftsführer des BUND Niedersachsen. „Seit zehn Jahren diskutieren Sachsen–Anhalt, Thüringen und Niedersachsen über die Einrichtung eines gemeinsamen Biosphärenreservates `Karstlandschaft Südharz´. Allein Sachsen–Anhalt baut eine Reservatsverwaltung auf“, so der BUND-Sprecher weiter. Bodenstein-Dresler fordert die Regierungen der beiden anderen Bundesländer auf, dem Beispiel Sachsen-Anhalts zu folgen.

„Die Gipsindustrie verschlingt mit ihrem Hunger nach dem „Weißen Gold“ eine ganze Region“, kritisiert Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Es ist höchste Zeit, dass die Bagger endlich gestoppt werden und die Menschen in der Region wieder eine Chance auf eine nachhaltige Zukunft bekommen.“

Die von der Umweltlotterie BINGO und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geförderte Broschüre beschreibt die geologische Entstehung von Karstlandschaften und die außergewöhnlichen Merkmale der Tier- und Pflanzenwelt. So beeinflusst die kleinräumige Wechselwirkung von atlantisch-feuchtem und kontinental-trockenerem Klima die natürliche Vielfalt der Fauna und Flora und ermöglicht ein einzigartiges Nebeneinander von bedrohten Arten, wie dem Schwarzstorch, seltenen Orchideen oder der Wasserfledermaus. 

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