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BUND: Einzigartige Gipskarstlandschaft steht auf dem Spiel – Kommunalwahl legt Grundstein für Zukunft des Südharzes

24. Mai 2019 | Lebensräume

Erfurt/ Nordhausen. Am Sonntag, dem 26.05., finden Kommunalwahlen in Nordhausen und Umgebung statt. Die gewählten Kandidat*innen werden in ihrer Funktion über den aktuellen Entwurf zum Regionalplan Nordthüringen abstimmen und damit den Grundstein für die zukünftige Entwicklung der Region legen. Der BUND und sein Kreisverband Nordhausen fordern alle Bürger*innen auf, sich an der Wahl zu beteiligen und die Zukunft ihres Südharzes aktiv mitzubestimmen.

„Am Sonntag können wir ein Zeichen für den Erhalt unserer einzigartigen Gipskarstlandschaft setzen und den Kandidat*innen vor Ort zeigen, wie wir uns die Zukunft unserer Region vorstellen“, erklärt Heidi Schell, Vorsitzende des BUND Nordhausen. „Wir können dem aktuellen Entwurf des Regionalplans Nordthüringen eine klare Absage erteilen und uns stattdessen für ein nachhaltiges Konzept ohne neue Abbauflächen einsetzen.“ 

Mit Türhängern bietet der BUND einen Überblick über die Positionen der Spitzenkandidat*innen aller Parteien für den Kreistag Nordhausen. Die Fragen umfassen unter anderem die Ausweisung neuer Abbaugebiete und Vorrangflächen vorsorgender Rohstoffgewinnung im Südharz laut dem aktuellen Entwurf des Regionalplans Nordthüringen. Auf der Internetseite www.bund-thueringen.de/kommunalwahl-nordhausen können ausführliche Antworten der Kandidat*innen eingesehen werden.

„Die Zeit, zu handeln, ist jetzt“, mahnt Schell. „Wollen wir in Zukunft auf einer Abraumhalde leben oder den Grundstein für eine florierende Region legen, im Einklang von Wirtschaft und Natur? Nur wenn möglichst viele Wähler von ihrem Recht Gebrauch machen, hat der Südharz die Chance auf ein zukunftsfähiges Konzept, das über den Gipsabbau als alleinigen Wirtschaftsfaktor hinausgeht.“  

Hintergrund:

Regionalplan Nordthüringen:

Im September 2018 veröffentlicht die Planungsversammlung in Sondershausen ihren Entwurf des Regionalplans Nordthüringen. Geplant sind Gebietserweiterungen um 87 Hektar für den Gipsabbau. Die Erweiterungsflächen um den Rüsselsee und den Himmelsberg wären zwischen zwei Naturschutzgebieten angesiedelt und würden den Höhenzug Mühlberg-Himmelsberg zerschneiden. Das fachliche Gutachten, das durch die Planungsbehörde beauftragt wurde, konnte jedoch keinen Bedarf an neuen Abbauflächen feststellen, der über die, im Regionalplan 2012 ausgewiesenen, Flächen hinausgeht.

Zudem sind zwei neue „Vorranggebiete vorsorgender Rohstoffgewinnung“ von 68 Hektar geplant. Diese befinden sich am Kuhberg und zwischen Buchholz und Steigerthal. Die Neuausweisungen sollen den Bedarf für den Gipsabbau sichern, der frühestens ab einem Zeitraum von 25 Jahren entstehen wird. Diese Neuausweisungen sind laut Landesentwicklungsplan bedarfsunabhängig festzulegen und wurden von dem oben genannten Gutachten nicht untersucht.

Aktionsgruppe "Südharz bleibt! Natürlich!":
Durch die Aktivitäten des BUND Kreisverbandes Nordhausen zum Entwurf des Regionplans Nordthüringen rückt die Thematik Gipskarst wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Im Herbst 2018 gründet sich ein Aktionsbündnis, welches sich den Erhalt der Gipskarstlandschaft im Südharz zum Ziel macht. 
Die Gruppe trifft sich immer am: 1. Dienstag im Monat ab 17:00 Uhr im Thomas-Mann-Klub, Wilhelm-Nebelung-Str. 39, 99734 Nordhausen.

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