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BUND gegen Rohstoffabbau im Südharz

02. März 1993

Eisenach. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Thüringen e. V. (BUND Thüringen), hat sich in einem an den Thüringer Umweltminister Sieckmann gerichteten Appell gegen den rücksichtslosen Rohstoffabbau im Südharz ausgesprochen. Während sich Ingenieurbüros bereits mit den Planungen zur Ausweisung des Biosphärenreservates "Südharz/Kyffhäuser" beschäftigen, werde die Zechsteinlandschaft durch den Gips-und Anhydritabbau ernsthaft bedroht.

Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Berggesetzgebung in den neuen und alten Bundesländern seien rohstoffgewinnende Unternehmen angetreten, eine ungebremste Ausbeutung der Mineralien im obertägigen Bereich vorzunehmen. Nach Ansicht des BUND steht dies aber dem Vorhaben, ein Biosphärenreservat "Südharz" auszuweisen, entgegen, da ein bergbaulicher Eingriff in der geplanten Größenordnung in einem Gebiet, in dem auf kleinstem Raum die verschiedenartigsten Biotope zu finden seien, katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem haben würde.

Der BUND befürchtet, daß der wirtschaftliche Aufschwung im Nordthüringer Raum mit einem Ausverkauf der Naturressourcen, insbesondere der Bodenschätze, einhergeht. Nur durch eine Schutzgebietsausweisung sowie durch die Vernetzung und Ausweitung bestehender Naturschutzgebiete könne das angestrebte Biosphärenreservat "Südharz/Kyffhäuser" realisiert werden.

Aus diesen Gründen fordert der BUND, dem Verkauf von Bergwerksfeldern entgegenzustimmen, sollten die naturräumlichen Voraussetzungen für die Ausweisung eines Naturschutzgebietes sprechen. Zumindest müsse aber vor einem Verkauf eine Biotopkartierung vorgenommen werden.

Die Ausweisung eines Biosphärenreservates bedürfe letztlich der breiten Akzeptanz der hier lebenden Bevölkerung. Die Menschen der betroffenen Region erwarten eindeutige Entscheidungen, die den Weg in Richtung eines Biosphärenreservates begründen helfen und sollten nicht enttäuscht werden. 

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