BUND: Der Südharz braucht Ihre Stimme – Befragung der Spitzenkandidaten für den Kreistag Nordhausen soll Wählern Orientierung für Wahlentscheidung bieten

29. April 2019

Türhänger Gipskampagne Türhänger Gipskampagne  (Jana Kerstin Kater/ BUND Thüringen / BUND Thüringen)

Erfurt/ Nordhausen. Am 26. Mai finden in Nordhausen und den benachbarten Gemeinden Kommunalwahlen statt. Der BUND Thüringen fordert gemeinsam mit seinem Kreisverband Nordhausen alle Bürger dazu auf, an der Wahlurne ein Zeichen für ein nachhaltiges Konzept für den Südharz und gegen den Gipsabbau zu setzen. Eine Befragung der Spitzenkandidaten für den Kreistag Nordhausen soll den Bürgern eine Orientierung für Ihre Wahlentscheidung bieten.

Heidi Schell, Vorsitzendes des BUND Nordhausen: „Die Bürger haben jetzt die Chance, die Zukunft des Südharzes mitzubestimmen. Wollen Sie in Zukunft von Abraumhalden umgeben sein oder in einer einzigartigen Landschaft mit Tourismuspotenzial leben? Sie können mit ihrer Stimme ein Zeichen gegen die Ausweisung neuer Gipsabbaugebiete im Regionalplan Nordthüringen setzen.“

Türhänger werden ab Mitte Mai einen Überblick über die Positionen der Spitzenkandidaten für den Kreistag Nordhausen bieten. Die Fragen umfassen unter anderem die Ausweisung neuer Abbaugebiete und Vorrangflächen vorsorgender Rohstoffgewinnung im Südharz laut dem aktuellen Entwurf des Regionalplans Nordthüringen. Auf der Internetseite www.bund-thueringen.de/kommunalwahl-nordhausen können ausführliche Antworten der Kandidat*innen eingesehen werden.

„Wir möchten den Bürgern in Nordhausen und Umgebung eine Orientierung für Ihre Wahlentscheidung bieten“, erklärt Schell. „Die Türhänger liefern zudem eine Anregung, um mit den Kandidaten vor Ort ins Gespräch zu kommen und das ‚ungeliebte‘ Thema Gipsabbau auf die Agenda der Kommunalwahl zu setzen.“

Mit ihren Kandidaten in Kontakt treten können die Bürger auch mit Hilfe von Postkarten, die der BUND Nordhausen ab Anfang Mai in Nordhausen und Umgebung verteilt. Diese sind bereits mit der Forderung des BUND gegen neue Gipsabbaugebiete versehen und an Entscheidungsträger adressiert, die am aktuellen Entwurf des Regionalplans Nordthüringen mitgewirkt haben. Am 1. Mai wird der BUND Nordhausen diese Postkarten, gemeinsam mit der Aktionsgruppe "Südharz bleibt" Natürlich!", auf dem Markt in Nordhausen an die Bürger verteilen.

Schell: „Wir hoffen, dass die Bürger die Chance nutzen, das Thema Gipsabbau auch mit Hilfe der Postkarten auf die Agenda des Wahlkampfes zu setzen. Wir können jetzt gemeinsam etwas für den Erhalt unserer einzigarte Gipskarstlandschaft erreichen. Der Südharz braucht ein nachhaltiges Konzept für seine Zukunft. Denn spätestens wenn das letzte Gramm Gips abgebaut ist, verliert auch die Gipsindustrie das Interesse am Südharz.“

Infostand zum 1. Mai:

Uhrzeit:                         10 – 13:00 Uhr

Datum:                          01. Mai 2019

Ort:                               Rathausplatz Nordhausen, Markt 1, 99734 Nordhausen

Hintergrund:

Regionalplan Nordthüringen:

Im September 2018 veröffentlicht die Planungsversammlung in Sondershausen ihren Entwurf des Regionalplans Nordthüringen. Geplant sind Gebietserweiterungen um 87 Hektar für den Gipsabbau. Die Erweiterungsflächen um den Rüsselsee und den Himmelsberg wären zwischen zwei Naturschutzgebieten angesiedelt und würden den Höhenzug Mühlberg-Himmelsberg zerschneiden. Das fachliche Gutachten, das durch die Planungsbehörde beauftragt wurde, konnte jedoch keinen Bedarf an neuen Abbauflächen feststellen, die im Regionalplan 2012 ausgewiesene Flächen hinausgeht.

Zudem sind zwei neue „Vorranggebiete vorsorgender Rohstoffgewinnung“ von 68 Hektar geplant. Diese befinden sich am Kuhberg und zwischen Buchholz und Steigerthal. Die Neuausweisungen sollen den Bedarf für den Gipsabbau sichern, der frühestens ab einem Zeitraum von 25 Jahren entstehen wird. Diese Neuausweisungen sind laut Landesentwicklungsplan bedarfsunabhängig festzulegen und wurden von dem oben genannten Gutachten nicht untersucht.


Aktionsgruppe "Südharz bleibt! Natürlich!"

Durch die Aktivitäten des BUND Kreisverbandes Nordhausen zum Entwurf des Regionplans Nordthüringen rückt die Thematik Gipskarst wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Im Herbst 2018 gründet sich ein Aktionsbündnis, welches sich den Erhalt der Gipskarstlandschaft im Südharz zum Ziel macht.

Die Gruppe trifft sich immer am: 1. Dienstag im Monat ab 17:00 Uhr im Thomas-Mann-Klub, Wilhelm-Nebelung-Str. 39, 99734 Nordhausen.

 

Ansprechpartnerin:

Heidi Schell
Vorsitzende des BUND Nordhausen
info(at)bund-nordhausen.de

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