Erfurt. Der BUND Thüringen veranstaltet am Montag, 09. Juni eine Konferenz „Zukunft der Gipskarstlandschaft im Südharz“ im Bürgersaal des Rathauses Nordhausen. „Die Biologische Vielfalt ist nicht nur am Amazonas bedroht“, erklärte der Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, Dr. Burkhard Vogel. „Wir haben auch in Deutschland einzigartige Lebensräume, wie die Südharzer Gipskarstlandschaft, für deren Erhalt wir eine internationale Verantwortung tragen.“
Der BUND Thüringen verwies darauf, dass sich im Freistaat der größte noch intakte Teil des Gipsgürtels befinde, welcher sich von Niedersachsen bis Sachsen-Anhalt erstrecke. Wegen klimatischer und geologischer Besonderheiten sei dieser Lebensraum weltweit einmalig. Die Landesregierung habe die wertvollsten Lebensräume und Standorte als FFH- bzw. Vogelschutzgebiet im Schutzgebietsnetz Natura 2000 gemeldet. Durch die Abgrenzung der Flächen sei auch eine maßvolle Nutzung des Rohstoffes Gips gewährleistet worden. Ziel dieser Festlegungen sei es gewesen, in der sensiblen Region ein Gleichgewicht zwischen Naturschutz und nachhaltigem Tourismus, sowie den Interessen der Gipsindustrie in der Region herzustellen. Durch neue Vorstöße, die industrielle Gipsgewinnung über die abgestimmten Bewilligungsfelder hinaus auch in Natura2000-Gebiete aus zu dehnen, stelle sich die Frage nach der Tragfähigkeit des Gleichgewichts neu.
Mit Vertretern der Fraktionen im Thüringer Landtag und politischer Parteien und mit Fachexperten soll die Zukunft der Gipskarstlandschaft im Südharz auf der Konferenz diskutiert werden.