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Rettung des Winkelbergs in der Gipskarstlandschaft steht nichts mehr im Weg.

08. Juni 2016 | Naturschutz

BUND Thüringen begrüßt geplante Ausweisung als Naturschutzgebiet

Erfurt/ Nordhausen. Der BUND Thüringen begrüßt die von Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund angekündigte Erweiterung des Naturschutzgebietes „Rüdigsdorfer Schweiz“ um die noch ausstehenden 18 Hektar am Winkelberg. Das aktuelle Rechtsgutachten bestätigt die Position des BUND Thüringen, dass aus dem sogenannten Gipskompromiss von 1997 keine Rechtsansprüche für einen Gipsabbau am Winkelberg bestehen.

„Der mehr als ein Vierteljahrhundert dauernde Kampf des BUND Thüringen gemeinsam mit den Bürgern in der Region um das Herz der Südharzer Gipskarstlandschaft hat sich gelohnt“, freute sich Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Mit Ihrer Entscheidung, den Winkelberg als Naturschutzgebiet auszuweisen, zieht Ministerin Siegesmund endlich einen Schlussstrich um die Auseinandersetzung und rettet ein Naturparadies der Extraklasse.“

Nach Angaben des BUND Thüringen nimmt die Rüdigsdorfer Schweiz als letztes zusammenhängendes Gipskarstgebiet eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu allen anderen Karstgebieten im Südharz, die durch großflächige Gipssteinbrüche zerstückelt sind, bilde die Rüdigsdorfer Schweiz eine noch intakte landschaftliche Einheit. Das Mosaik verschiedenster Biotoptypen auf kleinstem Raum beherberge einen immensen Reichtum an gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Der Winkelberg bilde mit Trockenrasen, Streuobstwiesen, Magerwiesen sowie Birken- und Eichenwälder das Herzstück innerhalb der Rüdigsdorfer Schweiz und der gesamten Gipskarstlandschaft. Der Gipsabbau würde diese Naturschätze unwiederbringlich zerstören.

Den Anspruch der Firma CASEA GmbH auf Abbaurechte am Winkelberg unter Berufung auf den sogenannten Gipskompromiss von 1997 weist der BUND Thüringen zurück. Das vom Thüringer Umweltministerium in Auftrag gegebene Rechtsgutachten bestätige, dass die Vereinbarung von 1997 keine rechtsverbindliche Wirkung habe.

„Wir fordern CASEA und andere Gipsfirmen in der Region auf, endlich ihre Pläne für neue Gipsabbauvorhaben am Winkelberg oder anderswo im Südharz zu beerdigen“, sagte Dr. Burkhard Vogel, Landgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Das Gipswerk Rottleberode in Sachsen-Anhalt zeigt, dass mit modernen Technologien zur Verarbeitung von REA-Gips und Recyclinggips mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als durch den Naturgipsabbau. Auch aus unternehmerischer Sicht ist der Raubbau an einem absehbar endlichen Rohstoff keine tragfähige Zukunftsperspektive“.

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