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20.000 km Biotopverbund: Running Wild – Der Lebenslauf für die Wildkatze startet am Sonntag in Mihla

03. August 2010 | Wildkatze

Erfurt. Am 08. August 2010 ist es soweit: der BUND Thüringen und der Sportverein Mihla laden ein zu „Running Wild – Der Lebenslauf für die Wildkatze“. Im Rahmen einer von der Europäischen Union geförderten Informationskampagne sollen in den nächsten drei Jahren bundesweit Wildkatzenläufe nach Thüringer Vorbild an den Start gehen. Gleichzeitig sollen in Thüringen weitere Wildkatzenkorridore entstehen.

„Wir wollen im „Internationalen Jahr der Biodiversität“ ein Zeichen setzen gegen die Zerschneidung von Lebensräumen in Deutschland und Europa!“, erklärte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „20 km lang ist Deutschlands erster Wildkatzenkorridor, welcher den Nationalpark Hainich mit dem Naturpark Thüringer Wald verbindet. 20.000 km lang ist ein Netzwerk, welches alle Wildkatzenwälder in Deutschland verbinden würde. Für die Verwirklichung dieses Ziels suchen wir Verbündete.“

Der Volkslauf ist offen für Läufer, Wanderer und Nordic Walker. Die Teilnehmer erwartet eine abwechslungsreiche Strecke von wahlweise 6, 13 oder 21 km Länge im Naturpark „Eichsfeld-Hainich-Werratal“.

Hier sind Wildkatzen nach Angaben des BUND-Experten Thomas Mölich Wildkatzen in Thüringen noch zu Hause. Allerdings finde ein Austausch mit anderen Lebensräumen kaum noch statt. Ausgeräumte Ackerflächen, stark befahrene Straßen und Siedlungsflächen bildeten Hindernisse, welche die Katzen kaum überwinden könnten. Deshalb habe der BUND mit seinen Verbänden in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg und in Zusammenarbeit mit dem Umweltforschungszentrum Leipzig und dem Nationalpark Thayatal in Österreich eine deutschlandweite Kampagne zum Thema „Biotopvernetzung - Netze des Lebens“ gestartet. Das Projekt wird im Rahmen des LIFE+ Programms der Europäischen Union von 2010 bis 2013 gefördert. Mit 29 Einzelmaßnahmen, vom Volkslauf bis zum Kinospot soll für die Vernetzung von Lebensräumen in ganz Deutschland und Europa geworben werden. Damit soll der Aufbau weiterer Wildkatzenkorridore in Deutschland nach Thüringer Vorbild unterstützt werden.

Vogel gab bekannt, dass mit Mitteln der Europäischen Union und des Freistaates Thüringen aus dem Programm Entwicklung von Natur und Landschaft in den nächsten vier Jahren die Errichtung neuer Wildkatzenkorridore besonders in Nord- und Ostthüringen gefördert werde.

„Wir wollen Verbundmaßnahmen auf insgesamt 370 km Länge verwirklichen“ erklärte Thomas Mölich, Projektleiter im Projekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“. Nach Angaben von Mölich stehen hierfür seit Jahresbeginn Mittel in Höhe von 350.000,-  Euro zur Verfügung. Die Fördermittel werden von der Oberen Naturschutzbehörde im Landesverwaltungsamt ausgereicht.

Vogel forderte, bei der anstehenden EU-Agrarreform den Aufbau von Biotopverbundstrukturen zu einem zentralen Element künftiger Agrarförderung zu machen.  

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