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Abschluss der Raumordnungsverfahren für Hochrhönquerung zementiert verfehlte Verkehrspolitik der Landesregierungen

25. März 2009

Fulda/ Erfurt. Der BUND Thüringen kritisiert das Ergebnis der landesplanerischen Beurteilungen für die Hochrhönquerung von Kaltensundheim in Thüringen nach Tann in Hessen. Nach Einschätzung des Verbandes sind in beiden Raumordnungsverfahren Alternativen zu der geplanten Transitstrecke quer durch das Biosphärenreservat nicht ernsthaft geprüft worden.

„Wieder einmal hat sich Betonpolitik durchgesetzt, wo intelligente Alternativen gefragt und möglich gewesen wären“, bedauerte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Das, was jetzt als Ergebnis aufwändiger Raumordnungsverfahren präsentiert wird, ist eine Farce. Die Trassenführung wurde bereits vor mehreren Jahren als politische Vorzugsvariante präsentiert. Echte Alternativen zu der jetzt geplanten Transitstrecke quer durch das Biosphärenreservat hatten keine Chance.“

Hoffmann verwies darauf, dass der BUND Thüringen bereits 2007 in seiner Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren schwerwiegenden Bedenken gegen das Vorhaben fachlich begründet hatte. Allein die Tatsache, daß die gesamte Trasse zu 100% aus Aufschüttungen und Abtragungen von Gelände bestehe, mache deutlich, wie gravierend der Zerschneidungseffekt sein würde. Wegen der zu erwartenden erheblichen Eingriffe in die sensiblen Lebensräume der Rhön sei für die Trasse ein besonderer ökologischer Prüfauftrag im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen gewesen. Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens lasse nicht erkennen, dass dieser Prüfauftrag wirklich abgearbeitet worden sei.

Die Zerschneidungswirkung der Trasse für großräumig wandernde Tierarten sei ebenso wenig umfassend geprüft worden, wie die Nahwirkung auf Nahrungs- und Reproduktionsgebiete.
Die Verneinung der Transitwirkung der Trasse für Schwerlastverkehr durch die Rhön in der Landesplanerischen Beurteilung bezeichnete Hoffmann als Augenwischerei: „Die Trasse ist ein graues Monstrum, welches eine nachhaltige Entwicklung in der Rhön bedroht. Wir fordern statt eines Neubaus die Sanierung der bestehenden Verkehrswege und Ortsumgehungen auf Basis der Landesstraße sowie als Sofortmaßnahme Verkehrsberuhigungen für stark belastete Ortschaften“, erklärte Hoffmann. 

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