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Außenstellen des Landesverwaltungsamtes müssen bestehen bleiben

04. November 1992

Eisenach. Die geplante Auflösung der vier Außenstellen des Thüringer Landesverwaltungsamtes per 31.12.1992, stößt beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Landesverband Thüringen e.V., auf harten Widerspruch.

In einer Zeit, in der Verwaltungsstrukturen langsam zu funktionieren beginnen, könne Fachkompetenz mit Weisungsbefugnis nicht einfach wegrationalisiert werden, so der BUND. Die Aufteilung Thüringens in vier Planungsregionen erfordere zwingend die Beibehaltung der jetzigen Struktur der Landesverwaltung in den ohnehin personell unterbesetzten und damit total überlasteten Außenstellen. "Bei einer Zentralisierung der Arbeit in den Hauptsitz Weimar, wird der behördliche Umweltschutz zur juristischen Attrappe degradiert", so Landesvorsitzender Ralf-Uwe Beck. "Bearbeitungszeiten verzögern sich ins Uferlose und Probleme in den "Randregionen" drohen überhaupt nicht mehr wahrgenommen zu werden".

Auch eine Delegation der Aufgaben an die Landratsämter bringe laut Aussagen des Umweltverbandes nichts, weil dadurch objektiv notwendige fachliche Entscheidungen immer mit der politischen Laune der Landräte gegeißelt werden würden. Die Außenstellen des Landesverwaltungsamtes seien wichtige Schaltstellen zwischen den Ministerien und Landkreisen, in denen nicht Parteipolitik sondern Sachverstand dominiere.

Das dank einer hausgemachten Verzögerungstaktik der CDU immer noch fehlende Landesnaturschutzrecht trage zusätzlich zur derzeit deso¬laten Situation der Wahrung elementarster Umweltbelange bei der wirtschaftlichen Aufholjagd bei.

Besondere Dreistigkeit attestierte Frank Henkel vom BUND- Landesvorstand dem Straßenbau. "Alleine im Landkreis Meiningen gibt es zwölf Verstöße gegen geltendes Bundesnaturschutzrecht, die sogar das Biosphärenreservat Rhön betreffen. Es fallen hunderte von Bäumen, ohne daß auch nur einer im Rahmen der Eingriffsregelung ersetzt wird."

Der BUND-Thüringen appelliert an den Innenminister, Haushaltsmittel nicht auf Kosten der Umwelt einzusparen. 

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