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BUND sieht Naturschutzgebiet „Hohe Schrecke“ in Gefahr

03. August 2004 | BUND

Erfurt. Der BUND betrachtet die Naturschutzgebiets-Ausweisung der „Hohen Schrecke“ in Nordthüringen als Feigenblatt einer fehlenden politischen Aussage zur Zukunft der gesamten Region. „Prinzipiell ist die nun endlich erfolgte Ausweisung der Hohen Schrecke als Naturschutzgebiet zwar zu begrüßen“ erklärte Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Es verleiht der Landesregierung allerdings keine erhöhte Glaubwürdigkeit in Hinblick auf einen wirklich langfristigen Schutzes dieses europaweit einzigartigen Buchenwaldgebietes.“

Die „Hohe Schrecke“ ist ein „hot spot“ unter den Waldgebieten in Mitteleuropa. Weite Waldbereiche sind aufgrund der militärischen Vergangenheit von der forstlichen Nutzung verschont geblieben. Buchen von bis zu 300 Jahren prägen noch das Waldbild. Zu den Bewohnern dieses Waldparadieses zählten Wildkatze, Schwarzstorch und Rothirsch. „Eine rein ökonomisch orientierte Bewirtschaftung der Wälder bedeutet das sichere Aus für viele der heute dort noch vorkommenden seltenen Arten.“, erklärte Frank Henkel, waldpolitischer Sprecher des BUND Thüringen.

Seit längerem stehen die landeseigenen Flächen der „Hohen Schrecke“ in weiten Teilen zum Verkauf aus. Die Landesentwicklungsgesellschaft hat den Auftrag, das Waldgebiet „Hohe Schrecke“ gewinnbringend zu vermarkten. Der BUND und die Gemeinden in der Region befürchten, dass dabei profitorientierter Forstwirtschaft und kurzfristigen Gewinn-bestrebungen der Vorzug gegeben werden vor einer nachhaltigen Regional¬entwicklung und dem langfristigen Schutz der Wälder. „Ohne eine politische Weichenstellung hin zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region und dem Schutz des Waldgebietes besteht dieser nur auf dem Papier.“, erklärt Ron Hoffmann.

„Wir sind bereit, weitreichende Verantwortung für eines der unberührtesten Buchenwaldgebiete Deutschlands zu übernehmen.“, so Hoffmann weiter. „Die Hohe Schrecke darf nicht ohne Rücksicht auf naturschutzfachliche Belange und die Interessen in der Region meistbietend vermarktet werden.“ Der BUND fordert nachhaltige Schutzkonzepte für die „Hohe Schrecke“. Er fordert vom Land, die alten Buchenwälder langfristig unter glaubwürdigen Schutz zu stellen. Diese Verantwortung in Kooperation mit den Anliegergemeinden zu übernehmen sowie die struckturschwache Region in Ihrer Entwicklung zu unterstützen, bietet der BUND der Landesregierung an.  

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