Erfurt. Der BUND Thüringen fordert, den Antrag von K+S auf weitere Laugenverpressung abzulehnen. Der Kalihersteller muss seine eigenen Pläne umsetzen oder die Konsequenzen tragen. Die Trinkwasser-Sicherheit der Werra-Region darf nicht gegen Arbeitsplätze aufgewogen werden.
„Kali+Salz hat das finale Ende der Verpressung mehrfach angekündigt und wieder verschoben. Die Forderung, die Verpressung für weiter vier Jahre zu genehmigen, zeigt: das waren alles nur Beruhigungspillen, um so weiterzumachen wie bisher“, sagte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Der Konzern hat offensichtlich kein Interesse an der langfristigen Sicherung des Standorts, sondern an einer möglichst billigen Produktion bis zum letzten Gültigkeitstag der Grenzwerte. Das Land Hessen muss dem Schrecken jetzt ein Ende bereiten, statt diesen Schrecken ohne Ende weiter zuzulassen.“
Der BUND Thüringen verwies darauf, dass K+S in seiner Gesamtstrategie bereits für 2011 und dann für 2015 das Ende der Laugenverpressung festgeschrieben hatte. Das Auslaufen der Genehmigung zum 30. November 2015 komme also nicht unerwartet.
Zudem zeigten die von den Fachbehörden der Bundesländer erstellten Gutachten, dass eine weitere Verpressung nicht mehr genehmigungsfähig sei. Die Verpressung weiterer Millionen Tonnen von Kalilauge würde die Grundwasserschichten der Region in Gefahr bringen.
K+S habe eine letzte Möglichkeit, sein Werk schnellstmöglich auf den Stand der Technik zu bringen, oder die Konsequenzen aus seinem Nichtstun zu ziehen. Jedes weitere Zögern sei ein klares Signal an die Menschen der Region, dass man lediglich darauf ziele, Gewinne auf ihre Kosten herauszupressen, bevor man sie fallen lässt.
„Es kann nicht sein, dass sich die hessische Regierung seit Jahrzehnten mit Arbeitsplatz-Argument erpressen lässt. Schon jetzt ist absehbar, dass die kosten für verseuchte Trinkwasserbrunnen und die Renaturierung der Werra ungleich höher ausfallen werden, als der sowieso nötige Strukturwandel in der Kaliregion. Die hessische Regierung muss dem Treiben von K+S Einhalt gebieten, sonst steht sie in vier Jahren vor einem Scherbenhaufen“, so Vogel abschließend.