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„Es erinnert an die Zerstörungen der Goldgräber im brasilianischen Urwald“

15. Dezember 1994 | Flüsse & Gewässer, Ressourcen & Technik, Naturschutz

Christina Haverkamp bestürzt über Großprojekt Leibis

Eisenach. Bestürzt hat sich Christina Haverkamp, Mitarbeiterin der Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker, über den Bau der Trinkwassertalsperre Leibis gezeigt . Frau Haverkamp, die sich seit Jahren gemeinsam mit Rüdiger Nehberg für den Schutz der Yanomami-Indianer im brasilianischen Regenwald einsetzt, äußerte sich zu dem umstrittenen Großprojekt am Rande einer Veranstaltung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Oberweißbach in dieser Woche.

"Eine solche Wüstenlandschaft inmitten eines Naturparkes ist unvorstellbar. Die kahlen Hänge, die Baustraßen, die in die Felswände gesprengt wurden, der Schlamm und Dreck erinnern mich an die Zerstörungen der Goldgräber im brasilianischen Urwald", so Haverkamp nach einer Besichtigung der Baustelle Leibis.

Haverkamp unterstützt den BUND Thüringen in seinen Forderungen an die Thüringer Landesregierung, den Bau der Talsperre Leibis zu stoppen und das Lichtetal zu renaturieren. Perspektiven für eine naturverträgliche Entwicklung der Region müßten entwickelt werden. Der Thüringer Wald solle nicht durch Großprojekte zerstückelt und zu einer Industrielandschaft gemacht werden.

Haverkamp weiter: "Ich bin empört, daß im Herzen Deutschlands ein solches Verbrechen an der Natur verübt, daß ein ganzes Dorf zerstört wird und die Einwohner aus ihrer engeren Heimat vertrieben wurden. Inzwischen müßte es allen Bürgern klar sein, .daß die Notwendigkeit zum Bau dieses Monstrums nicht besteht, denn Thüringen hat jetzt schon 38 Millionen Kubikmeter Wasserüberschuß", so Haverkamp abschließend. 

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