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Für eine lebendige Werra, Fulda und Weser

19. Juni 2007 | Flüsse & Gewässer

Eine gemeinsame Forderung zum baldigen Stopp der Flussversalzung im Wesergebiet haben heute mehr als 30 Vertreter von Umweltverbänden, der Angelfischerei, der Anrainerkommunen sowie von Bürgerinitiativen in Hann. Münden verabschiedet.

Der symbolische Ort am Weserstein, „wo Werra sich und Fulda küssen“ wurde mit Bedacht gewählt - nach über 100 Jahren des Kalibergbaus sind alle drei Flüsse, besonders aber die Werra, noch immer durch Salzabwasser belastet.

Zu den mehr als 70 Unterzeichnern zählen die großen deutschen Umweltverbände BUND, NABU, DUH, WWF und Naturfreunde, die sich auch an anderen Flüssen engagieren, ebenso wie Fischerei- und Angelverbände, denen die natürliche Reproduktion des Fischbestandes am Herzen liegt. Auch Anrainerkommunen vom thüringischen Eisfeld nahe der Werra-Quelle und der Wartburgstadt Eisenach über das hessische Eschwege bis hin zum niedersächsischen Hann. Münden unterstützen die Forderung.

„Unsere Flüsse sind keine Abwasserkanäle!“ so Stephan Gunkel, Beauftragter der BUND-Landesverbände Hessen, Niedersachsen und Thüringen. „Wir wollen einen Prozess in Gang bringen, der die unnatürliche Flussversalzung an der Werra endlich beendet“, so Gunkel weiter.

Um dies zu erreichen, haben die Initiatoren, ein Netzwerk von Umweltverbänden, Anrainern und Bürgerinitiativen, einen Forderungskatalog aufgestellt.

Kernpunkte sind die Forderungen nach einer zukunftsfähigen umweltverträglichen Entsorgung der Salzreste sowie die deutliche Absenkung der genehmigten Salz-Grenzwerte für die Werra. Auch die Revitalisierung der Flüsse und ihrer Auen wird gefordert, um einen „guten ökologischen Zustand“, wie ihn die Wasserrahmenrichtlinie der EU verlangt, zu erreichen.

„Die Versalzung an der Werra in Hessen wirkt sich bis an die Weser aus - der Bestand an Fischen und Makrozoobenthosarten ist deutlich gestört“ so Christian Schneider von der Initiative „Lebendige Weser“ in Höxter. Auch andere Bereiche, wie z.B. die Trinkwasserversorgung seien durch die andauernde Salzbelastung betroffen, so Schneider weiter. Daher dürfe man die Entscheidung über Verschmutzungsrechte nicht allein den hessischen Behörden überlassen.

Wesentliche weitere Forderungen sind deshalb die Offenlegung von Untersuchungen, die öffentliche Bestellung von unabhängigen Gutachtern, die Einrichtung eines länderübergreifenden „Runden Tisches“ sowie die Erstellung eines von allen beteiligten Ländern getragenen Konzeptes zur dauerhaften Lösung der Salzproblematik.

Symbolisch wird der Forderungskatalog nun in die Flussgebiete gebracht. Dazu wurden die Weserflößer am Dienstag mit dem Katalog auf den Weg Richtung Reinhardshagen geschickt. Nach einigen Tagen geht es dann weiter die Weser abwärts, damit die Vereine und Menschen sich der gemeinsamen Forderung für eine „Lebendige Werra, Fulda und Weser“ anschließen können. Am Sonntag haben die Besucher des Festivals „Rock gegen Salz“ neben guter Musik die Chance, sich umfassend über das Thema zu informieren.

Aktuelle Informationen sowie die gemeinsame Forderung im Wortlaut sind im Internet auf den Seiten www.lebendige-werra.de sowie www.lebendige-weser.de zu finden.  

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