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Gewässer-Bestandsaufnahme zeigt großen Handlungsbedarf - EU-gefördertes Modellvorhaben zur Auenrenaturierung verbessert Gewässerdynamik

07. März 2005 | Flüsse & Gewässer

Erfurt. Die Ergebnisse der Gewässer-Bestandsaufnahme für das Flussgebiet der Weser zeigen: etwa zwei Drittel der Gewässer werden den "guten ökologischen Zustand" nicht erreichen, den sich die Europäische Union bis zum Jahr 2015 zum Ziel gesetzt hat. Thüringen hat mit der Werra einen der beiden Hauptzuflüsse im Wesereinzugsgebiet.
Die Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren im Einzugsgebiet der Weser ist nur der erste Schritt zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Richtlinie verpflichtet alle EU-Mitgliedsstaaten zur Erstellung von Plänen, wie ein "guter Zustand" der Gewässer zu erreichen ist. Wegen der Nährstoffbelastung und ungenügender Gewässerstruktur ergibt sich auch in Thüringen ein erheblicher Handlungsbedarf.

"Von einer naturnahen Flusslandschaft sind wir an der Werra noch weit entfernt", so Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Wir müssen dem Fluss wieder mehr Raum zurückgeben“.
Das Staatliche Umweltamt Suhl hat daher in Zusammenarbeit mit dem BUND Thüringen an der Werra eines von 9 Modellvorhaben in Thüringen gestartet, um die Werra von Sallmannshausen bis Göringen zu renaturieren.

Ziel des Projektes ist es, die Gewässerstruktur der Werra zu verbessern. Dies soll unter anderem durch Aufweitungen und Abflachungen des Ufers, Anschluss eines Altarms und Schaffung von Stillwasserzonen am Fließgewässer erreicht werden. In Zusammenarbeit mit den Landwirten wird nach Lösungen gesucht, wie die landwirtschaftliche Nutzung in sensiblen Bereichen, z.B. am Gewässerrand, betriebsverträglich extensiviert werden kann.

Insgesamt wurden durch das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt für das Vorhaben EU-Fördermittel in Höhe von rund 600.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Der Amtsleiter des Staatlichen Umweltamtes Suhl, Herr Roth, erklärte dazu: "Mit dem Modellvorhaben werden vorgezogene Maßnahmen umgesetzt, wie sie in den kommenden Jahren auch in anderen Werra-Abschnitten notwendig sind.“
Am 16. März ist in Lauchröden eine öffentliche Bürgerversammlung zur Vorstellung des Projektes geplant.

Weitere Infos und Bilder finden Sie auf der Homepage des Umweltministeriums zur Wasserrahmenrichtlinie: www.flussgebiete.thueringen.de
Und auf Internetseite des Projektes „Lebendige Werra“: www.lebendige-werra.de  

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