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Landesversammlung: BUND Thüringen fordert gesetzliche Verbindlichkeit beim Klimaschutz in Thüringen.

16. April 2016 | Klimawandel, Nachhaltigkeit, BUND

Ron Hoffmann erneut als Landesvorsitzender gewählt

Erfurt. Im Rahmen seiner Landesversammlung fordert der BUND Thüringen die Thüringer Landesregierung auf, das im Koalitionsvertrag vereinbarte Klimaschutzgesetz schnellstmöglich zu verabschieden. Darin muss sich der Freistaat verpflichten, seinen Primarenergieverbrauch bis 2030 um 50% zu reduzieren. Für die Klimagasemissionen muss bis 2030 eine Reduktion von mindestens 60% und bis 2050 von 95% bezogen auf das internationale Basisjahr 1990 verbindlich festgeschrieben werden. Weil diese Reduktionsziele nicht vom Land alleine erbracht werden können, fordert der BUND Thüringen, den Klimaschutz als kommunale Pflichtaufgabe im Klimaschutzgesetz zu verankern. Einen entsprechenden Leitantrag hat die Landesversammlung des BUND Thüringen am Samstag in Erfurt beschlossen.

Zu den Programmhöhepunkten der alljährlichen Landesversammlung zählten in diesem Jahr auch die Vorstandswahlen, bei denen Ron Hoffmann mit großer Mehrheit als Landesvorsitzender für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wurde. Ebenso wurden Frank Henkel und Dirk Adams als Stellvertretende Vorsitzende und Evelyn Höhn als Schatzmeisterin wieder in ihre Ämter gewählt. Als Beisitzern wurde Dagmar Becker erneut bestätigt. Als einziges Neumitglied im Landesvorstand des BUND Thüringen wurde der Vorsitzende des BUND Stadtverbands Erfurt, Robert Bednarsky, gewählt. Er wird neben Dagmar Becker ebenfalls das Amt des Beisitzers übernehmen.

Auf die Vorstandswahlen folgten die Leitantragsbeschlüsse zum Klimaschutz und zum Biosphärenreservat Südharz. Wie wichtig umfassende und konsequente Natur- und Klimaschutzmaßnahmen im Land sind, zeigt die Einschätzung des neu gewählten Landesvorsitzenden Ron Hoffmann: "Klimaschutz braucht Verbindlichkeit. Ohne gesetzliche Verbindlichkeit verpuffen alle Ankündigungen zur Reduktion der Treibhausgase wie heiße Luft", so Hoffmann. "Wir müssen den Pro-Kopf-Ausstoß bei den Treibhausgasen in Thüringen von 9 auf weniger als 2 Tonnen pro Jahr reduzieren, wenn wir erreichen wollen, dass die Erderwärmung nicht um mehr als 1,5°C ansteigt."

Hoffmann kritisierte, dass der Rückgang der Treibhausgasemissionen in Thüringen viel zu langsam erfolge. „Wenn wir beim Klimaschutz nicht endlich auf die Tube drücken, werden wir dramatische Veränderungen des Klimas nicht mehr aufhalten können." Die Landesversammlung des BUND Thüringen forderte außerdem einstimmig die zügige Ausweisung des Biosphärenreservates Gipskarstlandschaft Südharz. Die Landesregierung wird angehalten, dazu umgehend einen qualifizierten Moderationsprozess mit den Menschen in der Region zu starten. Mit der Ausweisung eines Biosphärenreservates sollen die weltweit einzigartigen Lebensräume naturschutzrechtlich gesichert und nachhaltige Wirtschafts- und Nutzungsformen in der Südharzregion etabliert werden.

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