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Lass Brummen: BUND fordert konsequentes Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten

19. Juni 2019 | Lebensräume, Schmetterlinge, Umweltgifte, Wildbienen

Erfurt. Heute forderte der BUND Thüringen im Rahmen einer Bildaktion auf dem Anger in Erfurt ein konsequentes Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten. Er richtete seine Forderung direkt an die Thüringer Landesregierung, schnellstmöglich den Einsatz in Naturschutzgebieten, FFH-Gebieten, in besonders geschützten Landschaftsbestandteilen und in gesetzlich geschützten Biotopen konsequent zu untersagen. Nur so kann das dramatische Insektensterben aus Sicht des Verbandes noch eingedämmt werden.

„Es summt und brummt immer weniger in der Natur“, bedauert Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Das Insektensterben hat mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen. Eine Hauptursache ist die intensive Landwirtschaft.“ Selbst in jedem dritten Naturschutzgebiet werden einer aktuellen Recherche des Politikmagazins „Fakt“ zu Folge Pestizide eingesetzt. „Damit muss endlich Schluss sein.“

Aus Sicht des BUND kann beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nicht ausgeschlossen werden, dass auch sogenannte „Nichtzielorganismen“ geschädigt werden. Vogel: „Eingesetzte Pestizide machen in Schutzgebieten nicht vor den zu schützenden Pflanzen halt, sondern schädigen oder töten gleich mehrere Arten und Artengruppen. Glyphosat und andere Totalherbizide vernichten sogar alle Pflanzen im Einsatzgebiet.“

Als besonders gefährlich schätzt der Verband die Gruppe der „Neonikotinoide“ ein, die nachweislich auch Honig- und Wildbienen schädigt. „Wir vernichten die Grundlage unseres Lebens selbst“, mahnt Vogel. „Der Schutz von Natur und biologischer Vielfalt muss vor allem in Naturschutzgebieten absoluten Vorrang vor allen wirtschaftlichen Interessen haben.“

Für Vogel steht fest: „Wo Schutzgebiet draufsteht, muss auch Schutz enthalten sein. Gifte haben in Schutzgebieten nichts zu suchen. Bis das bundesweite Pestizidverbot für Schutzgebiete im Bundesnaturschutzgesetz verankert ist, muss die Thüringer Landesregierung selbst handeln. Sie muss dafür Sorge tragen, dass der Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten nicht länger von den zuständigen Behörden genehmigt werden kann.“

Hintergrund:
Im Rahmen seiner Insektenkampagne übergab der BUND am heutigen Mittwoch an Bundesumweltministerin Svenja Schulze über 100.000 Unterschriften. Die Menschen fordern mit ihrer Unterschrift von der Bundesumweltministerin, aber auch von der Bundeslandwirtschaftsministerin, eine gemeinsame Anstrengung und gemeinsames Handeln, um unsere Insekten und damit die Artenvielfalt zu retten.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bund.net/lassbrummen 
BUND-Umfrage zum Schutz von Insekten, inklusive Pestizideinsatz in Schutzgebieten finden Sie unter: www.bund.net/insektensterben-umfrage
 

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