Jugendleiter*innenschulung am Grünen Band
(Karin Kowol/BUND Thüringen)
Seit dem 12. Juni sind acht Jugendliche und Jugendleiter*innen am Grünen Band bei Asbach-Sickenberg im Eichsfeld unterwegs. Sie erkunden Spuren der deutschen Teilung und Schätze der Natur, die sich ausgerechnet im Schatten der menschenfeindlichen Grenze entwickelt haben. Der BUND Thüringen und die BUNDjugend Thüringen veranstalten gemeinsam bereits zum dritten Mal diese praxisnahe Schulung zur Vermittlung von Geschichte und Natur am Grünen Band.
Nach einer geführten Tour durch das neu gestaltete Grenzmuseum Schifflersgrund erwandern die Teilnehmenden die abwechslungsreiche Landschaft am Grünen Band im Werrabergland, treffen am Lagerfeuer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Eichsfelder Grenzgeschichte, erforschen seltene Arten und erproben Umweltbildungsmethoden.
„Vielen Jugendliche ist die Geschichte der innerdeutschen und europäischen Teilung und auch die Natur vor der Haustür, die sich im Schatten der Grenze entwickelte, kaum bekannt“, so Jugendbildungsreferentin Kathleen Ehrlich von der BUNDjugend Thüringen. „Anders als in der Schule können junge Menschen hier, unterstützt von Fachleuten, selbst nach Spuren der Geschichte und seltener Arten suchen und sich darüber austauschen, was für den Schutz der Natur und das friedliche Zusammenleben getan werden muss“, so Ehrlich weiter.
BUND und BUNDjugend Thüringen führen bereits seit mehr als zwanzig Jahren junge Menschen ins Grüne Band. Dabei kooperiert der Umwelt- und Naturschutzverband mit Organisationen und Fachleuten vor Ort bis hin zur internationalen Ebene des Grünen Bandes Europa.
Die künftigen Jugendleiter*innen kommen u.a. aus Bildungseinrichtungen der Region und wollen die neu erworbenen Kenntnisse in eigenen Projekten nutzen.
Die Jugendleiter*innenschulung wird im Rahmen des Projektes „BESTbelt“ mit Fördermitteln der EU durchgeführt. Unter dem Titel „Borders separate – Nature unites –Jugendbegegnungen am Grünen Band Europa“ führt der BUND mit dem Nationalpark Örseg und der Gemeinde Salovci zudem noch zwei Camps in Thüringen und in Ungarn/Slowenien durch.
Hintergrund:
Im Schatten des Eisernen Vorhangs entwickelte sich ein einzigartiger Rückzugsraum für die Natur, der noch immer eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Gleichzeitig steht das Grüne Band für die Aufarbeitung der Geschichte: Nicht nur Deutschland, auch Europa war durch den Eisernen Vorhang getrennt. Heute arbeiten 24 Länder beidseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs gemeinsam am Schutz dieser Landschaft als Biotopverbund und Erinnerungsort. Sogar an einer möglichen Ausweisung des Grünen Bandes Europa als Weltkultur- und Naturerbe wird gearbeitet.
Pressebilder zum Download:
Jugendleiter*innenschulung am Grünen Band bei Asbach-Sickenberg. Copyright: Karin Kowol/BUND Thüringen
Ansprechpartnerinnen:
Karin Kowol, Referentin Grünes Band des BUND Thüringen
k.kowol(at)bund-thueringen.de, 0361/5550313
Kathleen Ehrlich, BUNDjugend Thüringen
k.ehrlich(at)bund-thueringen.de, 0361/5550344
Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de
Jetzt das Grüne Band wachsen lassen!
Das Grüne Band bezeichnet das einzigartige Biotop, dass durch den ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen entstanden ist. Eine Naturoase quer durch Deutschland, die sich vom Todesstreifen zur Lebenslinie entwickelt hat. Jetzt liegt es an uns, es zu schützen!