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Schilder statt Scheine für den Nationalpark Hainich? - BUND Thüringen kritisiert mangelhafte Finanzausstattung des Nationalparks

15. Februar 2002 | Naturschutz, Wälder

Erfurt. Scharfe Kritik übte der BUND Thüringen heute anlässlich der Aufstellung eines Hainich-Autobahnschildes an der mangelhaften Finanzausstattung des Nationalparks Hainich. Er forderte die Landesregierung auf, mehr Geld für dringend notwendige Infrastrukturprojekte, wie z.B. die Einrichtung des Nationalparkhauses im Nationalpark zur Verfügung zu stellen, bevor Hinweisschilder am Rand aufgestellt würden.

„Der Nationalpark Hainich verhungert am ausgestreckten Arm des Finanzministers,“, befürchtet Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Projekte, wie der Bau des Nationalparkhauses oder die Einrichtung eines Wildfreigeheges liegen auf Eis, weil die Landesregierung für den Nationalpark kein Geld übrig hat.“ Nach Informationen des BUND Thüringen können noch nicht einmal Projekte realisiert werden, für die bereits Fördermittel in Aussicht stehen. So habe die Deutsche Bundesstiftung Umwelt vorläufig grünes Licht für die Einrichtung eines Baumkronenerlebnispfades gegeben. Die Umsetzung scheitere jedoch daran, dass die Landesregierung nicht bereit sei, den Eigenanteil für dieses Projekt aufzubringen. Damit verschenke die Landesregierung bares Geld für die Entwicklung des Nationalparks und der Region.

Während Umweltminister Sklenar neue Schilder an der Autobahn aufstelle, mache auch die Bahn Umwege um den Nationalpark. In ihrer gemeinsamen Kampagne mit den Umweltverbände WWF, NABU und BUND unter dem Slogan „Fahrtziel Natur“ werbe die Bahn in Thüringen unter dem Motto „Fahrtziel Wald“ für den Harz. Bemühungen, den Nationalpark Hainich in die Kampagne mit aufzunehmen, seien bei der Bahn bisher gescheitert. Nach Informationen des BUND Thüringen vermissen die Verantwortlichen bei der Bahn attraktive Besuchermagneten, wie z.B. ein Wildfreigehege im Nationalpark Hainich.

„Die Landesregierung stattet zwar den Förderverein Naturpark Thüringer Wald e.V. mit jährlich 250.000 € aus, der Nationalpark Hainich geht aber leer aus“, kritisierte Vogel. „Diese Politik gefährdet nicht nur die Entwicklung im Nationalpark, sie gefährdet die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region.“ Vogel verwies dabei auch auf den deutschen Musternationalpark Bayerischer Wald. Dort habe Ministerpräsident Edmund Stoiber eindrucksvoll gezeigt, wie man einen Nationalpark als Motor für eine nachhaltige Entwicklung in einer strukturschwachen Regionen nutzen könne.

Der BUND Thüringen forderte die thüringische Landesregierung auf, dem bayerischen Vorbild zu folgen: „Es wird Zeit, dass Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel zeigt, wie viel ihm der Nationalpark Hainich wirklich wert ist. Die Investition in den Nationalpark ist eine Investition mit Zukunft“, erklärte der Landesgeschäftsführer. 

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