Landesverband Thüringen e.V.
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Seit drei Jahren BUND-Landesverband in Thüringen

02. Mai 1993 | Geschichte des BUND Thüringen

Eisenach. Am 18. Mai 1993 jährt sich das dreijährige Bestehen des Landesverbandes Thüringen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND Thüringen). Die Arbeit des BUND sei wichtiger denn je, heißt es in einer zu diesem Anlaß herausgegebenen Presseerklärung.

"Die Wirtschaft betreibt ihre Projekte dynamisch, ja hektisch, dabei tut sie so, als sei sie asthmatisch und pfeife auf dem letzten Loch. Bei der Gefahrenabwehr jedoch folgt sie dem Gesetz der Langsamkeit", so Ralf-Uwe Beck, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. Noch immer werde die Natur betrachtet, als stünde sie im Wege, als müßte sie für den wirtschaftlichen Aufschwung beiseite geräumt und zubetoniert werden, kritisiert der BUND. Die Natur als für die Zukunft unverzichtbar zu begreifen und ihr ein eigenes Recht zuzugestehen, entspräche einem langfristigen und tatsächlich volkswirtschaftlichen Denken; dieses aber lassen Politik und Wirtschaft vermissen. So fordert der BUND, in wirtschaftliche Aufrechnungen nicht nur die Abschreibung des technischen Gerätes, sondern auch die Abschreibung belasteter und zerstörter Naturressourcen aufzunehmen, um endlich ehrliche Rechnungen zu haben. Dem Ausverkauf der Natur Thüringens zu wehren, sieht sich der BUND verpflichtet. "Mit uns sind die drohenden Zerstörungsprojekte wie die Thüringer Wald-Autobahn, das Pumpspeicherwerk Goldisthal, der Gipsabbau im Südharz und die dort geplante Autobahn, die Talsperre Leibis, die ICE-Strecke durch den Thüringer Wald nicht zu machen", so Beck weiter.

Der BUND Thüringen resümiert seine Arbeit der letzten drei Jahre als durchaus erfolgreich. Die ca. 35 Orts-und Kreisverbände mit insgesamt fast 700 Mitgliedern leisten in den Regionen eine kritische, aber auch konstruktive Arbeit, die von einem außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagement getragen werde. Der Mitgliederzuwachs sei zwar steigend und ermutigend, könne aber angesichts der anstehenden Aufgaben nicht zufriedenstellen. "In einer Zeit, in der es der Natur derart an den Kragen geht, kommt es auf jede und jeden an. Niemand ist uns verzichtbar. Alle, die sich für die Erhaltung der Thüringer Landschaften einsetzen wollen, sind uns willkommen und können die Arbeit unterstützen.", so Gudrun Flachmann, Fachreferentin des BUND Thüringen.

Es gelte der Resignation zu widersprechen. Hoffnungsvoll stimmt es den BUND Thüringen, daß eine Vielzahl von für die Natur verhängnisvollen Projekten verhindert oder minimiert werden konnte und daß die kritische Stimme des Verbandes gehört und mehr und mehr auch nach ihr gefragt wird. 

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