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Wildkatzen in der Hohen Schrecke: Modellbahn Wiehe informiert

30. Juli 2012 | Wildkatze

Wiehe. Gemunkelt wurde viel, jetzt ist es amtlich: Die Wildkatze ist auch in der Hohen Schrecke heimisch. Bei den Untersuchungen zum Naturschutzgroßprojekt konnten mehrere Exemplare der seltenen und scheuen Art nachgewiesen werden. Ein Informationsmodul in der „Modellbahn Wiehe – Kultur mit Pfiff“ gibt nun Auskunft über Verhalten und Gefährdung der bedrohten Tierart.
Gemeinsam mit Dagmar Dittmer, der Vorsitzenden des Vereins „Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft“, stellte der BUND Thüringen in der Modellbahn Wiehe sein buntes Wildkatzeninformationsmodul aus Glas vor. Ab heute steht es im Eingangsbereich der Modellbahn Wiehe. Die Info-Tafeln geben einen Einblick in die Lebensweise der Wildkatzen und informieren über die Gefahren, mit denen die lautlosen Mäusejäger in der vom Menschen geprägten Landschaft zurechtkommen müssen. „Damit die Wildkatze in Mitteleuropa überleben kann, müssen Waldgebiete durch grüne Wildkatzenwege aus Hecken, Waldstreifen oder Brachen verbunden und Straßen für die Tierwelt entschärft werden – auch viele andere Tier- und Pflanzenarten unserer Wälder profitieren, wenn Wildkatzen freie Bahn haben“, informiert Thomas Mölich, Leiter des BUND – Projekts „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“.
„Dass die Wildkatze hier zweifelsfrei vorkommt, unterstreicht wieder einmal den naturschutzfachlichen Wert der Hohen Schrecke“, sagt auch Dierk Conrady, Projektleiter der Naturstiftung David. Gemeinsam mit dem Verein „Hohe Schrecke – Alter Wald mit Zukunft“ treibt die Stiftung das Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke voran. „Mit Wildnis und Schönheit des Waldgebietes auch touristisch zu punkten, das ist erklärtes Ziel unseres Vereines – und da ist so ein Infomodul ein kleiner Mosaikstein von vielen“, erläutert Dagmar Dittmer. In naher Zukunft soll es im Rahmen des neuen Wegekonzeptes für die Hohe Schrecke auch einen „Erlebnisweg Wildkatze“ geben.

Hintergrund:
Zurzeit leben in Deutschland von ursprünglich mehreren zehntausend Wildkatzen nur noch etwa 5.000 Exemplare, Thüringen ist mit geschätzt 500 Tieren ein Schwerpunkt.
Zwischen Südharz und Kyffhäuser läuft derzeit ein Vernetzungsprojekt des BUND Thüringen. Der Hohen Schrecke kommt dabei eine Schlüsselrolle zu – bedingt durch die geografische Lage und die besonders schützenswerten Landschaftsstrukturen des Waldgebietes.
Das Ausstellungsmodul ist ein Element der BUND-Kampagne „Biotopvernetzung - Netze des Lebens“, das von der Europäischen Union durch das LIFE+ Programm gefördert wird.
Das Rettungsnetz für die Wildkatze wird in Thüringen im Rahmen der Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen (ELER) durch die Europäische Union und den Freistaat Thüringen gefördert.  

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