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Züge statt Flüge: BUND Thüringen fordert Streichung klimaschädlicher Subventionen für den Flughafen Erfurt-Weimar und Umwidmung für den Öffentlichen Nahverkehr

20. Oktober 2021 | Mobilität, Klimawandel

Erfurt/ Berlin. Heute veröffentlichen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und 13 weitere Organisationen der Umwelt- und Mobilitätswende-Bewegung ihr gemeinsames Forderungspapier für ein sofortiges Verbot von Ultrakurzstreckenflügen und einen sozial gerechten und ökologischen Ausbau des Bahnverkehrs. Sie berufen sich dabei auf das Pariser Abkommen, das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts vom März dieses Jahres und das deutsche Klimaschutzgesetz, die verlangen, dass klimaschonende Alternativen zum Flugverkehr vorgezogen werden. Der BUND Thüringen fordert vor diesem Hintergrund die Streichung klimaschädlicher Subventionen für den Flughafen Erfurt-Weimar und eine Umwidmung der Mittel für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs.

Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Investitionen in den Regionalflughafen Erfurt-Weimar tragen weder zur Erreichung der Klimaneutralität noch zum Ausbau der Mobilität im Freistaat bei und sind deshalb schnellstmöglich einzustellen.“ Eine Studie des BUND in Zusammenarbeit mit dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kam im August letzten Jahres zu dem Ergebnis, dass der Regionalflughafen keinen verkehrspolitischen Nutzen aufweise, sondern die Klimakrise mit dem zusätzlichen Angebot von Flugmöglichkeiten nur noch weiter anheize.

Die Studie bewertete 14 deutschen Regionalflughäfen in den Kategorien Wirtschaftlichkeit, Verkehrsentwicklung und Beitrag der Flughäfen zur Konnektivität – der Anbindung der jeweiligen Region an den internationalen Flugverkehr. Für den Flughafen Erfurt-Weimar konnte die Studie keinen relevanten Beitrag zur Konnektivität erkennen. Stattdessen würden die aufkommensstärksten Flüge ohnehin von dem höchstens 60 Bahnminuten entfernten Flughafen Leipzig/ Halle angeboten. So sorgt der Flughafen Erfurt-Weimar nicht für eine bessere Verbindung der Region mit dem internationalen Flugverkehr. Damit hat er weder eine Relevanz für die Anbindung noch für die Wirtschaftskraft der Region. Die von den 14 untersuchten Regionalflughäfen insgesamt verursachte Klimalast von über 4 Millionen Tonnen CO2 ließe sich laut der Studie nur dann rechtfertigen, wenn sie einen verkehrspolitischen Zweck für ihre Region erfüllten.

Vogel: „Klimaschädliche Investitionen in den Flughafen Erfurt-Weimar müssen sofort gestoppt und in eine Mobilitätsgarantie für alle Thüringen Bürgerinnen und Bürger umgewidmet werden. Wir brauchen einen ThüringenTakt nach Schweizer Vorbild mit einer halbstündlichen Anbindung für alle Ortschaften in Thüringen. Nur so kann die Thüringer Landesregierung ihre selbstgesteckten Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen überhaupt erreichen.“

Mehr Informationen:
Das Forderungspapier kann hier abgerufen werden: www.zuege-statt-fluege.org/Forderungspapier.pdf
Die Studie von FÖS und BUND zu Regionalflughäfen finden Sie unter: www.bund.net/flughafen-studie
Maßnahmenpaket der Umweltverbände: www.dnr.de/fileadmin/Positionen/2021-08-27-Verbaendeforderungen-Klimaschutz-Luftverkehr.pdf
Mehr Infos zur „Züge statt Flüge“-Kampagne: www.zuege-statt-fluege.org

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