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Zum heutigen A 71-Tunnelanschlag Schusters: "BUND für realistische Verkehrskonzepte statt Schönfärberei"

07. März 1997 | Mobilität, Ressourcen & Technik

Die heutige Pressekonferenz des Thüringer Wirtschaftsministers Franz Schuster zum Stand der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit in Thüringen und den angekündigten "symbolischen Tunnelanschlag" für die A 71 bei Behringen kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Thüringen, in einer Presseerklärung als "Blendwerk" und "Schönfärberei".

Es sei offenkundig, daß die in Thüringen geplanten Verkehrsprojekte Deutsche Einheit nicht finanzierbar seien. Aufgrund der immer knapper werdenden Mittel sollten Bundes- und Landesregierung sich deshalb der Realität stellen und für sinnvolle alternative Verkehrskonzepte eintreten, die binnen relativ kurzer Zeit auch machbar sind. Dazu gehören laut BUND der Erhalt und Ausbau des regionalen Schienennetzes sowie die Sanierung und der ökologisch verträgliche Ausbau des regionalen Straßennetzes.

"Stattdessen aber beweihräuchert sich die Landesregierung selbst mit Symbolakten wie diesem Tunnelanschlag und gaukelt der Bevölkerung vollmundig vor, daß die Waldautobahn sozusagen schon morgen fertig sei", schätzt BUND-Landesgeschäftsführer Michael Spielmann die Situation ein. Der BUND befürchtet, daß mit dem Bau einzelner Objekte wie Brücken und Tunnel Rudimente in die Landschaft gesetzt würden, die eines Tages funktionslos herumstehen könnten, weil die Verkehrsprojekte aus Mangel an Finanzen möglicherweise nie beendet werden könnten.

Die neulich entfachte Diskussion um die private Finanzierung solcher Projekte und die für den geplanten Rennsteigtunnel angedachte "Mautgebühr" seien eine Bankrotterklärung der herrschenden Verkehrspolitik der Bundes- und Landesregierung. Sie zeigten, daß die Realisierung der Waldautobahn, ICE-Strecke Erfurt-Nürnberg und Südharzautobahn in den Sternen stehe. "Es ist im Falle der Einführung von Mautgebühren sogar zu befürchten, daß die neuen Verkehrswege insbesondere vom regionalen Verkehr nicht genutzt werden und sich die Situation in den Ortsdurchfahrten in keiner Weise bessert", so Spielmann weiter. Die betroffenen Menschen müßten damit rechnen, am Ende mit leeren Händen dazustehen. 

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