Biber

Der Biber ist zurück

Nach 400 Jahren ist der Biber zurück in Thüringen. Nachweislich gibt es seit 2007 wieder Tiere an der Saale. Mittlerweile hat sich die Art gut erholt und besiedelt wieder zahlreiche Gewässer im Freistaat. Doch das bringt auch Konflikte mit sich, denen mit einem guten Bibermanagement begegnet werden muss.

Stellungnahme zum Landesprogramm

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Biologie

Biber Castor castor  (Sharkolot / Pixabay)

Lange Zeit wurde der Biber gejagt. Doch seit inzwischen 20 Jahren kehrt er wieder nach Deutschland zurück. Und wo der Biber lebt, steigt auch die Artenvielfalt: Die Fischdichte erhöht sich, die Fische werden größer und die Fischarten mehr.

Insgesamt ist der Biber ein äußerst nützliches Tier: Denn er renaturiert Flüsse und Bäche und baut Dämme und Burgen, in denen verschiedene Tiere neue Lebensräume finden. Auch in Wohnhöhlen in der Uferböschung, den sogenannten "Biberröhren", fühlt sich der Biber wohl. Die Eingänge der Biberburgen oder -röhren liegen immer unter Wasser.

Zudem bieten die neu entstehenden flachen Uferzonen Laubfröschen und kleinen Fischen ein Zuhause. An den tiefen Stellen am Biberdamm warten größere Fische auf Nahrung. Und auch die von Bibern gefällten Bäume dienen der Flussökologie: Sie wirbeln das Wasser auf und sorgen somit für einen höheren Sauerstoffgehalt.

Von den Baumresten ernährt sich der Biber im Winter. Er knabbert Rinden und Zweige von vielen Bäumen und Sträuchern ab. Auch im Rest des Jahres ernährt er sich rein vegetarisch. Im Sommer essen Biber vor allem Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen.

Die Tiere haben ein tödliches Reviersystem, dass dafür sorgt, dass die Bestände stagnieren, wo der Biber schon lange lebt. Jungtiere müssen in neue Gebiete abwandern oder werden von den anderen Bibern "verbissen". Überbevölkerung ist somit biologisch unmöglich. In guten Revieren reichen zwei Kilometer Uferlänge für eine Biberfamilie.

Ansprechpartner

Thomas Wey

Arbeitsgruppe Biber im Thüringer Umweltministerium
Wintergasse 8 98617 Meiningen E-Mail schreiben Tel.: 03693/ 42012

Biber schwimmend mit Stock  (ralf82 / Pixabay)

Managementplan Biber

Aktuell erarbeitet das Thüringer Umweltministerium einen Managementplan für den Biber. Die Managementpläne sollen dabei sowohl ein Bewusstsein für mögliche Konfliktbereiche schaffen, als auch unbürokratische und bürgernahe Wege zum Umgang mit den Arten aufzeigen. Hierbei steht in erster Linie die frühzeitige Konfliktprävention im Vordergrund, um so die durch den Wolf oder den Biber verursachte Schäden möglichst zu verhindern oder deutlich zu verringern. Wie bereits jetzt bei Wolf und Luchs, plant der Freistaat zukünftig auch für den Biber Aufwendungen für Präventionsmaßnahmen zu fördern sowie die Beseitigung von Schäden finanziell zu unterstützen. (Quelle: TMUEN)

Stellungnahme des BUND Thüringen zum Entwurf des Managementplan Biber

Broschüre Biber
Herausgeber: BUND Naturschutz Bayern


Komepetenzzentrum Wolf/ Biber/ Luchs
des TMUEN

Bildstrecke: Spuren des Bibers

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