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BUND: „Anti-Verbots-Partei“ FDP startet mit Verbot von Windrädern in parlamentarische Debatte – Waldkrise wird instrumentalisiert statt bekämpft

10. Januar 2020 | Klimawandel, Wälder

Erfurt. Der BUND Thüringen kritisiert den von der FDP eingebrachten Änderungsantrag zum Thüringer Waldgesetz. Die Partei will mit ihrem parlamentarischen Gesetzesvorschlag Windräder im Wald generell verbieten lassen. Der Verband fordert die FDP auf, sich auf die wirklichen Ursachen für die Waldkrise zu konzentrieren, anstatt sich damit zu profilieren.

„Wir dürfen die dramatische Situation unserer Wälder nicht kurzerhand mit dem Thema Windräder im Wald auf eine Ebene stellen“, fordert Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Kaum im Thüringer Landtag, fordert die selbst ernannte ‚Anti-Verbots-Partei‘ FDP trotzdem das generelle Verbot von Windrädern im Wald.“

Statt die Waldkrise als Argument gegen Windkraft anzuführen, fordert der BUND Thüringen die FDP auf, sich den bestehenden Ursachen für die geschädigten Bäume zu widmen. Vogel: „Bereits im Jahr 2017 lag der Anteil der gesunden Buchen nur noch bei 15%. Mit Windrädern im Wald hatte das ganz sicher nichts zu tun. Vielmehr stellen der Anstieg von Stickoxiden aus Verkehr und Landwirtschaft sowie die Abkehr von der natürlichen Waldentwicklung die größte Gefahr für unsere Bäume dar.“

Für den BUND Thüringen steht fest: „Wir brauchen dringend nachhaltige Lösungen, um diese systematische Schäden an unseren Bäumen zu vermeiden. Dazu gehören auch ein Tempolimit auf Autobahnen, eine konsequente Reduktion der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft sowie eine neue Waldstrategie. Wir müssen weg vom Ziel der Gewinnmaximierung hin zur natürlichen Baumartenzusammensetzung und langen Umtriebszeiten.“

Bereits am 03. Dezember hatte die FDP Thüringen ihren Änderungsantrag zum Thüringer Waldgesetz eingebracht und sich damit den Windkraftgegnern angeschlossen. Die Begründung: Die ohnehin durch Trockenheit, Sturmschäden und Borkenkäferbefall vorbelasteten Bäume sollen durch Windkraftanlagen nicht noch stärker geschädigt werden. Aus Sicht des BUND Thüringen instrumentalisiert die FDP die Waldkrise kurzerhand für ihre eigenen Zwecke.

„Auch der BUND setzt sich dafür ein, dass beim Bau von Windrädern die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich gehalten werden“, erklärt Vogel. „Anlagen dürfen nur dort aufgestellt werden, wo die Belange des Naturschutzes nicht ernsthaft beeinträchtigt werden. Das können unter anderem auch Standorte in intensiv genutzten Fichtenmonokulturen sein.“  

Windenergie hat sich aus Sicht des BUND Thüringen bereits als technische Möglichkeit bewährt, die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Vogel: „Auch Anlagen im Wald können, wenn sie maßvoll und gezielt eingesetzt werden, einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Waldkrise leisten. Alternative Energieerzeugung reduziert schädliche Treibhausgase und die damit verbundenen negativen Auswirkungen, unter denen unsere Bäume leiden. Gerade die FDP, die sich den technischen Neuerungen zur Bekämpfung des Klimawandels verschrieben hat, sollte das wissen.“

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