Landesverband Thüringen e.V.
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BUND tagte in Erfurt

06. Oktober 1990 | BUND, Mobilität

Zu seiner ersten landesweiten Mitgliederversammlung hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Thüringen e.V. (BUND Thüringen) am 6.10.1990 nach Erfurt eingeladen. Seit Mai hat der größte Umweltschutzverband Deutschlands nun auch einen thüringischen Landesverband, der seit seinem Bestehen auch schon durch die verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen von sich hören machte.

So hatte der BUND Thüringen aufgrund der bunten Plastik-und Blechlawine, die seit Grenzöffnung unsere Geschäfte überrollt, mit einer landesweiten Plakataktion zum Verpackungsboykott aufgerufen; war Mitbegründer der Initiative "Umweltschützer gegen Rallyes" und klagt seit seinem Bestehen auf den verschiedensten Gebieten immer wieder die Berücksichtigung der Rechte unserer arg geknechteten Umwelt ein. Ein kürzlich vom BUND angebotenes Umweltrecht-Seminar wurde z.B. auch von Vertretern der Kommunen intensiv genutzt.

Die Tagesordnung der Mitgliederversammlung umfaßte, neben verbandsorganisatorischen Punkten wie die Beschlußfassung über eine neue Satzung und den Haushaltsplan sowie die Vorstandswahl, auch inhaltliche Elemente. Vom Kreisverband Meiningen wurde ein Antrag "Gegen den autobahnähnlichen Ausbau der B 19" vorgelegt. Obwohl hierbei von den Verantwortlichen nur von einem Ausbau der Bundesstraße gesprochen wird, wird diese weitestgehend Autobahncharakter tragen. Das Projekt kann aus umweltpolitischen Gründen in der derzeit angedachten Form nicht befürwortet werden. Zur Begründung seien hier nur einige Fakten genannt: Flächenverlust, Zerstörung des Landschaftsbildes, Lärm-und Abgasbelästigung, Forcierung des Waldsterbens, Verschärfung der angespannten Trinkwassersituation… Abschließend heißt es in dem Meininger Schreiben: "Wir müssen klar erkennen, daß dieses Vorhaben ein Beispiel dafür ist, wie man in den neuen Bundesländern Wohlstand um jeden Preis aus dem Boden stampfen will, ohne daß man merkt, wie man sich dabei die Quellen zum dauerhaften Wohlstand langsam abgräbt; es sei denn, das Tragen von Ozonschutzmasken gehört in Zukunft zum erstrebenswerten Bedürfnis." Dieser Antrag erhielt die ungeteilte Zustimmung der gesamten Versammlung und wird als Forderung des BUND-Landesverbandes Thüringen an die Landesregierung herangetragen.

Wenn wir uns Natur und Umwelt in einem lebenswerten Zustand erhalten wollen, bedarf es des Engagements vieler. Wer sich also aktiv in die Arbeit des BUND mit einbringen möchte, wende sich bitte an die Geschäftsstelle des BUND Thüringen. 

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