Morgen, am 10.05.2025, findet in Erfurt die Landesversammlung des BUND Thüringen statt – ein besonderer Anlass, denn der Umweltverband feiert in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: 50 Jahre BUND und 35 Jahre BUND Thüringen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Engagement der zahlreichen Ehrenamtlichen, die den Verband seit Jahrzehnten tragen und gestalten.
Mit dem Leitantrag „Mitglieder machen uns stark!“ würdigt der Landesverband das Herzstück seines Engagements: die Mitglieder. Der Antrag, über den morgen abgestimmt wird, stellt das Ehrenamt in den Fokus und betont, wie essenziell und entscheidend freiwilliges Engagement für den Erfolg des Umwelt- und Naturschutzes in Thüringen ist. Im Rahmen der Versammlung werden zudem die Orts- und Kreisverbände Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg und Bad Langensalza für ihr 35-jähriges Wirken im Natur- und Umweltschutz geehrt.
„35 Jahre BUND Thüringen – das bedeutet 35 Jahre gelebter Natur- und Artenschutz, getragen von einer aktiven Zivilgesellschaft. Der Landesverband ist seit jeher ein Motor des ökologischen Wandels in Ostdeutschland und leistet Pionierarbeit, sei es beim Schutz der Wildkatze oder bei der Weiterentwicklung des Grünen Bandes als lebendiges Denkmal und Rückgrat der Artenvielfalt,“ erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND auf Bundesebene. „Das Jubiläum ist ein guter Anlass, Danke zu sagen – und uns gemeinsam für die nächsten Jahrzehnte stark zu machen.“
Seit seiner Gründung hat sich der BUND Thüringen mit wegweisenden Projekten im Natur- und Artenschutz bundesweit einen Namen gemacht und ist aus der Naturschutzszene – auch über die Landesgrenzen hinaus – nicht mehr wegzudenken. Der Verband trägt maßgeblich zur Entwicklung des Biotopverbunds entlang des Grünen Bandes bei – dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, der sich heute als Rückzugsraum für zahlreiche seltene und bedrohte Arten etabliert hat. Inzwischen befindet sich das Grüne Band sogar auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe.
Bereits vor 20 Jahren initiierte der BUND das „Rettungsnetz Wildkatze“. Der Thüringer Landesverband war einer der ersten, der sich für den Schutz der Wildkatze einsetzte. Seither wurden bedeutende Erfolge erzielt – unter anderem wurde in Thüringen die sogenannte Lockstockmethode zur genetischen Erfassung entwickelt, die heute bundesweit zum Nachweis der Wildkatzenverbreitung eingesetzt wird.
Auch die Rückkehr des Luchses in den Thüringer Wald und der Schutz des stark gefährdeten Gartenschläfers werden seit einiger Zeit aktiv begleitet. Gemeinsam mit dem Kreisverband Nordhausen setzt sich der Verband zudem für den Erhalt der einzigartigen Gipskarstlandschaft im Südharz ein – mit Exkursionen, Netzwerktreffen und intensiver Öffentlichkeitsarbeit gelingt es, immer mehr Menschen für den Schutz dieser bedrohten Naturschatzkammer zu sensibilisieren.
Einer, der von Anfang an dabei war, ist unser Ehrenvorsitzende Ralf-Uwe Beck. „Wir sind anfangs auch aus Reihen der Politik als selbsternannte Naturschützer beschimpft worden. Aber genau das sind wir. Wir kümmern uns aus freien Stücken um die Umwelt. Und genau das ist unsere Stärke: Wir handeln aus Überzeugung, mit Rückgrat und Leidenschaft. Heute weiß die Gesellschaft, dass unsere Zukunftschancen auch von Menschen leben, die sich nicht scheuen, immer wieder auf einen konsequenten Umwelt- und Klimaschutz zu drängen. Mein tief empfundener Dank gilt all jenen, die das seit Jahrzehnten mit Mut und Beharrlichkeit leisten - und sich nicht beirren lassen, so schwer es auch sein mag.“
Die Landesversammlung findet am 10.05.2025 im Erfurter Kontor statt. Neben Grußworten des Präsidenten des Thüringer Landtags, Dr. Thadäus Rudolf König, und des Thüringer Umweltministers Tilo Kummer, geben Olaf Bandt und Frank Henkel Einblicke in die bewegte Geschichte des Verbandes. Den Abschluss bildet eine gemeinsame Fotoaktion unter dem Motto „Mitglieder machen uns stark!“
Außerdem steht die Wahl eines neuen Landesvorstands durch die Mitglieder auf der Tagesordnung.
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