Erbgut entschlüsselt: BUND-Projekt zum Schutz des Gartenschläfers liefert wichtige Erkenntnisse

26. November 2024

 (Thomas Stephan)

Im bundesweiten Erfolgsprojekt „Spurensuche Gartenschläfer“, dass der BUND gemeinsam mit Partnern bis September 2024 durchführte, wurden unter anderem umfangreiche genetische Analysen durch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung durchgeführt. Dadurch konnte zum Beispiel belegt werden, dass es in Deutschland mehrere genetische Linien des Gartenschläfers gibt. Das ist ein wichtiger Hinweis, wenn es darum geht, dass Fundtiere nach dem Aufpäppeln wieder am richtigen Ort in die Freiheit entlassen werden. Auch im Falle von Wiederansiedlungsprojekten können nur solche Gartenschläfer freigesetzt werden, die auch genetisch an den jeweiligen Ort gehören.

Weiterhin konnte im Projekt belegt werden, dass die Tiere in den Mittelgebirgslagen zwar eine geringere genetische Vielfalt aufweisen als die Tiere in anderen Regionen Deutschlands, dass dies aber kein Grund für das drohende Aussterben der Art im Wald ist. Darüber hinaus gelang es der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung im Projekt erstmals ein komplettes Referenzgenom des Gartenschläfers zu erstellen! Dieses zeigt beispielsweise, dass sich der Gartenschläfer nicht gut an das kältere Klima der letzten Kaltzeit anpassen konnte, die vor etwas mehr als 10.000 Jahren endete.

Die vollständige Pressemitteilung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung können Sie hier nachlesen: https://www.senckenberg.de/de/pressemeldungen/gefaehrdeter-gartenschlaefer-umfangreiche-erbgutanalyse-traegt-zum-schutz-der-art-bei/

Weitere Informationen:

Hintergrund:

Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ untersuchte der BUND gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zwischen 2018 und 2024 das Verschwinden des Gartenschläfers und entwickelte Schutzmaßnahmen, um ihm zu helfen. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wurde im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und in Thüringen mit weiteren Mitteln der Stiftung Naturschutz Thüringen gefördert.

Projektleitung:
Thomas Mölich I BUND Thüringen, 036254 / 649150, thomas.moelich(at)bund.net

Projektkoordination:
Anita Giermann I BUND Thüringen, Tel: 0361 5550341, a.giermann(at)bund-thueringen.de

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, BUND Thüringen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0361 5550314; Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

 

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